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die wie sie das Grabmahl beschützen, die wie sie Kränze, das Bild des Verstorbnen oder eine Flamme halten u. f. Kurz, sie verlieren sich in der Anzahl der Genien, aus deren Geschlecht sie sind und der Verzierungen, mit denen die Alten ihre Ruhestäte schmückten.

Und was sagt ihre Gestalt, was sagen ihre Attribute anders? Wie mancherlei Genien gabs, die Fackeln trugen und sie also auch, wenn es die Bedeutung gebot, umkehren konnten! Der Morgen als Genius schwingt sich mit der Fackel hinauf; der Abend läßt sich mit der gesenkten hinunter. Amor und Hymenäus schwingen sie glückliche Fackel hoch; bei einer traurigen oder zerstörten Liebe lassen sie sie, durch eine natürliche Sprache des Symbols, sinken. Der Gott der Fröhlichkeit leuchtet mit ihr zum Gastmal; entschlummert er, so sinkt die Fackel, wie sein Haupt sinkt, seine Füße nehmen die Stellung der Ruhe an und so wird Romus, wenn ihn nicht ein andres Attribut auszeichnet, beinah das Bild des Schlafes. Beim Opfer des Mithra sind auf so

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1786, Seite 285. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_II_(Herder)_285.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)