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mehr von Euch sagen können, daß ihr der Heerd des Aufruhrs wärt, der Revolution und der Anarchie.

Wir übergehen den Toast eines loyalen Kölners und wenden uns zu dem Präsidenten der Frankfurter National-Versammlung, von Gagern. Auftrat dieser große Mann. Ich muß gestehen, ich war im höchsten Grade neugierig, den Zeus mit der Schelle, von dem ich schon so viel hören und lesen mußte, einmal in der Nähe zu sehen und mit eignen Ohren zu belauschen. Hatten mir doch wenigstens schon hundert Männer, alte und junge, aufzubinden versucht, Gagern sei ein Halb-Gott, er stamme direkt aus dem Olymp her, Jupiter habe ihn auf einer Ferienreise mit einer oberländischen Nymphe gezeugt? – Ich wollte es immer nicht glauben; auf das Geschwätz von Männern gebe ich nichts; sie sind fast immer schief gewickelt; wenn Männer über Männer urtheilen, so steht es noch immer so und so um das Resultat; auf Männer ist nicht zu bauen. Erst seit mir neulich ein hübsches Weib mit schneeweißen Zähnen und mit verliebten Augen die feste Versicherung gab, daß Gagern ein ausgezeichneter Mann sei, und daß sie für ihn schwärmen könne, ja, schwärmen trotz alledem und alledem, seit jenem Augenblick fing ich an, die Wahrheit der verschiedenen Gerüchte weniger als bisher zu bezweifeln, denn die Aussage einer schönen

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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 255. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_255.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)