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„Sie müssen daher die Herzogin zu unterjochen suchen.“

„„Sehr richtig!““

„Und es stehen Ihnen zwei Wege zu diesem Ziele offen.“

„„Welche?““

„Entweder müssen Sie als Tyrann auftreten – oder als harmloser Schäfer. Das eine Mal werden Sie durch Ihre Keckheit, durch Ihre Unverschämtheit, die Eitelkeit der Herzogin in so barbarischer Weise aufstacheln, daß sie es sich zur Ehrensache macht, Ihnen nur nach dem fürchterlichsten Kampfe das Feld zu räumen. Ein wahres Gemetzel von Blicken, Worten, Ränken und Intriguen wird sich zwischen Ihnen entwickeln. Sie werden, ohne die Eitelkeit der Herzogin zu verletzen, jede ihrer Frechheiten durch eine eklatantere Bosheit zu überbieten wissen. Ihre List, werden Sie durch List umgehen, ihre Lüge, werden Sie durch noch größere Lügen imponiren, die Renommage mit ihren galantesten Sünden werden Sie durch die Erzählung galanterer Abenteuer zu paralisiren suchen. Malt die Herzogin grau, so malen Sie schwarz; malt sie roth, so malen Sie purpurroth, und ist es zuletzt nicht mehr möglich, sie im Raffinirtsein zu überbieten, da schlagen Sie plötzlich in das ganz Entgegengesetzte um, und vernichten Ihre Gegnerin

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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_169.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)