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Madame…, der die freche und grundlose Kompromittirung von Seiten unsres Helden längst zu Ohren gekommen war, wurde natürlich sehr lebhaft daran erinnert, als sie den edlen Ritter plötzlich in eigner Person nach Wien hinüber voltigiren sah und es war hauptsächlich durch ihre Vermittlung, daß jene League entstand, welche Sr. Hochgeboren den Zutritt zu der Wiener Gesellschaft à tout prix[1] zu verbarrikadiren suchte.

Man verbrüderte sich förmlich, um ihn weder zu empfangen, noch um irgendein Haus zu besuchen, wo er empfangen wurde. Einer Dame, bei welcher er seinen Besuch durch den Fürsten H… bewerkstelligte, wurde ohne weiteres notifizirt, daß sie auf alle andern Besuche verzichten müsse, wenn sie den Ritter Schnapphahnski bei sich empfange.

Die Anstrengungen des Grafen K. und des Generals v. R. waren nutzlos; ihre besten Anekdoten blieben ohne Erfolg; der Ruf unsres Helden war für immer untergraben, und unerbittlich schlossen sich vor ihm alle Thüren.

Herr von Schnapphahnski überzeugte sich davon, was es heißt, mit wüthenden Frauen zu thun zu haben. Gegen ein feindlich gesinntes Weib helfen weder Säbel noch Pistolen; ein Weib, das dich vernichten will, ist gefährlicher als alle falschen Freunde,


  1. frz.: um jeden Preis
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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_115.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)