Seite:De Weerth Schnapphahnski 065.png

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

die interessante Blässe kann es etwas bezeichnenderes geben?

Unsere Verwunderung erreicht indeß erst ihren Gipfel, als wir sogar die Natur dieser Blässe, den tiefern Grund dieser herzbethörenden Kouleure angegeben finden.

Bisher glaubten wir, der Ritter sei nur blaß aus Liebe, aus Furcht, aus Aerger, der Mode wegen – aber wie irrten wir uns! es ist die Blässe der Finanznoth – ein neues Licht geht über dem Leben Schnapphahnski’s auf; der Ritter ist blaß vor Schulden – armer Ritter!

„Seine ganze Kriegeskasse,
Zwei und zwanzig Silbergroschen,
Die er mitgebracht nach Spanien,
Ward die Beute Espartero’s.“

So etwas ist hart – zwei und zwanzig Silbergroschen – das ist bitter!

„Nicht einmal die Uhr gerettet!
Blieb zurück zu Pampeluna
In dem Leihhaus. War ein Erbstück
Kostbar und von ächtem Silber.“

Das Schicksal unseres Helden wird immer lanzknechtartiger. Die Uhr der Familie Schnapphahnski im Leihhause von Pampeluna! das ist tragisch, das ist rührend. Das Nürenberger Ei, das vom Urgroßvater Schnapphahnski, von dem alten ehrwürdigen Wasserpolacken auf den galanten Sohn vererbt wurde:

Empfohlene Zitierweise:
Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 065. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_065.png&oldid=- (Version vom 17.8.2016)