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gewesen wäre. Unser Ritter kaufte den Schmuck auf Credit – – meine Leser werden begreifen, daß unser Ritter grade so viel Credit hatte, wie ein Ritter ohne Furcht und Tadel haben kann – ein Ritter, der noch einmal Deputirter, Diplomat oder noch etwas schlimmeres werden konnte. – – Auf Credit kaufte der Ritter den Schmuck; nur muß ich noch bemerken, daß er ihn nicht auf seinen Namen kaufte, sondern auf den des unsterblichen Gottes Zeus Kronion!

Ja, auf Zeus Kronions Namen kaufte der Ritter die Diamanten und der Hofjuwelier fand nichts arges hierin. Er wußte sehr gut, daß Zeus Kronion die Tänzerinnen liebte. Auf Befehl des Ritters Schnapphahnski sandte der Juwelier den Schmuck, für Rechnung des unsterblichen Gottes, an die lieblichste der Tänzerinnen. Der Juwelier trug den Schmuck zu Lasten des Gottes in seine Bücher ein; die Tänzerin creditirte für den Schmuck den Ritter Schnapphahnski. Kann es ein einfacheres Geschäft geben? Zeus Kronion war der einzige, der dabei zu kurz kam.

Ueberglücklich war aber die Tänzerin. Bisher hatte sie sich nur das liebe Brod ertanzt, jetzt einen demantenen Schmuck erliebt! Der Name Schnapphahnski’s stand leuchtend in ihrem Herzen angeschrieben.

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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 053. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_053.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)