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die zum großen Platze zogen. »Nun geh’ ich,« sagte Don Eusebio, den letzten Schluck Pulque leerend.

»Aber heute will ich auch nicht zu Hause bleiben,« rief Lupe, »nie nimmst du mich mit; bin ich denn weniger als die Hunde, die begleiten doch ihre Herren.«

»Bist wohl nicht recht klug,« antwortete der Mann, »wer soll denn bei den Kindern bleiben.«

Es entspann sich ein Streit, aber Lupe gab nicht nach, bestand weinend darauf, mitzugehen, beschuldigte Eusebio der schwärzesten Absichten und erklärte zum Schluß, Anastasia, die nicht ausginge, würde schon mal nach den Kindern sehen.

»Aber wir wollen auch zum Fest!« riefen diese. Doch nun vereinten sich die Eltern gegen die Kinder, drängten sie in die Kammer, schlossen zu und eilten davon.

Als sie aber fort waren und aus Anastasias Zimmer das eintönige Rezitieren unverständlicher lateinischer Worte drang, öffneten die größeren Vettern das Schloß gewandt mit einem Drahte und wollten davon. Doch Paquito, der nur den einen Wunsch hegte, das Fest zu sehen, beschwor sie: »Nehmt mich mit, nehmt mich mit! Ich will auch nie verraten, wieviel Kupferstücke ihr für euch behaltet.« Und endlich ließen sie sich erweichen, und während Anastasia in ihrem Kämmerchen vor den

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Elisabeth von Heyking: Weberin Schuld. G. Grote’sche Verlagsbuchhandlung, Berlin 1921, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weberin_Schuld_Heyking_Elisabeth_von.djvu/073&oldid=- (Version vom 31.7.2018)