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Auf die gelblichen Schädel starrend, glaubte die Fremde das grauenvolle Bild zu erblicken, das die Erzählung des Gauklers heraufbeschworen, und dann war es ihr, als sähe sie neben diesen beiden noch lange Reihen anderer schattenhafter Wesen mit qualverzerrten Zügen wie gehetzt vorüberfluten, – all die vielen, vielen waren es, die einst schuldig wurden und kein Erbarmen fanden, – und zwei von ihnen, – ja, die kannte sie gar wohl!

Ach Ruhe! Erlösung! schluchzte es da sehnsuchtsvoll im Herzen der Einsamen. Ruhe und Erlösung für die, so verdammt wurden, Ruhe und Erlösung für jene anderen, die verdammt haben! Denn auch die harten Richter sind ja nur arme verblendete Menschen, die des Vergebens bedürfen – nicht weniger als ihre Opfer. Doch Ruhe findet sich nimmer auf der mitleidslosen Welt, Ruhe, die ist nur drunten in der stillen, friedlichen Erde, die die Gebeine von Heiligen und Sündern gleich kühl und sanft umfängt!

Die einsame Frau war niedergekniet im Garten ihres einstmaligen Glückes und mit zitternden Händen begann sie, den moosbedeckten Boden am Fuß des alten Baumes aufzugraben. Sie arbeitete mit fliegendem Atem und pochendem Herzen, achtete auf nichts um sie her, bemerkte auch nicht den großen grauen Affen, der noch immer auf dem herabhängenden Aste hockte und

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Elisabeth von Heyking: Weberin Schuld. G. Grote’sche Verlagsbuchhandlung, Berlin 1921, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weberin_Schuld_Heyking_Elisabeth_von.djvu/043&oldid=- (Version vom 31.7.2018)