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aus der es geklungen wie das Klagen zweier leidvoller Stimmen. »Hattet ihr diese Trommel schon damals?« frug sie.

Ein hämisches Lächeln zog über die harten Züge des Zauberers und er antwortete: »Die hab’ ich schon mehr Jahre, als die Memsahib zu denken vermag.«

»Ich kann mich doch gar nicht erinnern, sie früher gesehen zu haben?«

»Das ist, weil wir zu verschiedenen Lebenszeiten ganz Verschiedenes beachten«, sagte nun der regungslose Fakir, der bis dahin geschwiegen hatte und auch jetzt wie träumend und in weite Ferne blickend vor sich hinsprach: »Wir sehen nur immer gerade das, was uns etwas zu sagen hat – für alles übrige sind wir Blinde.«

»Zeigt mir die Trommel!« sagte die Fremde zum Gaukler.

»Das ist nichts für weiße Memsahibs«, antwortete dieser unwirsch und wollte die Trommel in den Falten seines Gewandes verbergen. Doch im rasch wiedergefundenen Tone der weißen Gebieter herrschte sie ihn an: »Die Memsahib befiehlt, die Trommel zu sehen.« Und von ihrer Stimme bezwungen, wie vorher die Schlangen vom Klange der Trommel, hielt er ihr das seltsame Instrument hin, ohne es jedoch aus den mageren braunen Fingern zu lassen.

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Elisabeth von Heyking: Weberin Schuld. G. Grote’sche Verlagsbuchhandlung, Berlin 1921, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weberin_Schuld_Heyking_Elisabeth_von.djvu/033&oldid=- (Version vom 31.7.2018)