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Leere, flache Körbe, wie sie die Schlangenbeschwörer benützen, hatte der Alte vor sich aufgestellt, und er murmelte eintönige Worte vor sich hin – einschläfernder noch als das Zirpen der Zikaden.

Wie Fata Morgana der Vergangenheit, so tauchte das sonnendurchglühte Bild plötzlich vor der Fremden auf, und sie entsann sich, daß sie den Zauberer vor Jahren an dieser selben Stelle ganz ebenso hatte kauern sehen! Sie wollte an den beiden vorbeieilen, doch der Gaukler erhob sich, verbeugte sich tief und redete sie an: »Seid gegrüßt, Memsahib, die ihr so lang fern von hier geweilt.«

»Erkennt ihr mich denn wirklich wieder?« frug sie.

»Ihr wart ja die letzte, die hier gewohnt«, antwortete der Alte: »seitdem hat das Haus leer gestanden. Es kommen wohl manche Sahibs, es zu besehen – aber, ich weiß nicht warum, es wollte es schließlich doch nie einer mieten, – mag sein, sie fürchteten sich, – es heißt ja, es sei ein Unglückshaus.«

»Und ihr seid all die Jahre hier geblieben?« frug die Frau mit leiser Stimme.

»Ja,« antwortete der Gaukler, indem er auf den unbeweglich ins Leere starrenden Fakir schaute, »wir beide und die Tiere sind hier oben geblieben. Aber«, setzte er in dem singenden, wehleidigen Ton der Bettler hinzu, »ich bin alt und elend, – jüngere Wundermänner

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Elisabeth von Heyking: Weberin Schuld. G. Grote’sche Verlagsbuchhandlung, Berlin 1921, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weberin_Schuld_Heyking_Elisabeth_von.djvu/028&oldid=- (Version vom 31.7.2018)