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Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens: Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Altertumskunde, Band 11

auf Postirung nach Saalfeld angewiesen, wo die anderen annoch bei uns gewesenen Truppen auf Befehl des Generals der Kavallerie, Grafen von Haddick auf sechs bis acht Stunden zurückgelegt wurden, mit der Weisung, daß die Kurköllnischen beiden Bataillons Wildenstein und Mengersen dem Anrücken des Feindes wehren und ihn aufhalten sollten. Der Preußische General von Seckendorf zog mit seinen achttausend Mann, welche in Karabiniers, Husaren, Füseliere und Frei-Bataillons bestanden, auf Schwartzlau los und hob das Bataillon von Wildenstein auf, nachdem er ihm einen großen Verlust beigebracht hatte. Dies war des Morgens gegen sieben Uhr. Um die neunte Stunde suchte der Feind uns die Visite zu machen; es wurde demselben von der Garnsdörfer Anhöhe mit Kanonenschüssen begegnet und wir waren befehligt, mit ihm ins Feuer zu gehen. Obschon die Grenadier-Kompagnie mit fünfzig Mann Freiwilligen zur Deckung der Flanke detachirt wurde und der Rest des Bataillons, der also nur in 75 Rotten bestand, sich bald von allen Seiten umringt sah, so haben wir dennoch, um uns zu behaupten und unsere Schuldigkeit zu thun, von 9 Uhr Morgens bis 2 Uhr Nachmittags in stetem Feuer zugebracht, bis endlich so Viele erschossen und niedergesäbelt waren, daß wir auf Leben und Tod uns ergeben mußten. Von dem Bataillon sind ungefähr 156 Mann übrig geblieben. Bei dieser Action wurden verloren: eine vierpfündige metallene Kanone, drei Munitionswagen nebst zwölf Pferden; auf dem Wahlplatze lagen alle Feldrequisita, als die Fahnen zerhackt, Gewehre und Trommeln unter denen Todten, welche die Preußen als Beute zu sich genommen haben. Hierbei wurden auch gefangen: der Obrister von Kleist, Hauptmann v. Geismar (so wiederum zurück in Dienst nach Münster, wo er vorhero gestanden, abgegangen
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Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens: Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Altertumskunde, Band 11. Friedrich Regensberg, Münster 1849, Seite 359. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_WZ_Bd11_1849_359.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)