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„Du bist jetzt ganz anders zu mir!“ versetzte Olga Iwanowna mit einem Seufzer.

„Na also!“

Olga Iwanowna zitterte das Gesicht, sie ging zum Ofen und fing zu weinen an.

„Ja, die Tränen fehlten noch gerade. Hören Sie auf! Ich habe tausend Gründe zum Weinen, und doch weine ich nicht.“

„Tausend Gründe!“ sagte Olga Iwanowna schluchzend. „Der Hauptgrund ist, daß ich Ihnen zur Last geworden bin. Ja!“ sagte sie und brach in Tränen aus. „Wenn man schon die Wahrheit sagen soll, so schämen Sie sich unserer Liebe. Sie geben sich alle Mühe, daß die anderen Maler nichts merken, obwohl Sie es gar nicht verheimlichen können und alle schon alles wissen.“

„Olga, ich bitte Sie nur um das eine,“ sagte der Maler flehend und drückte sich die Hand ans Herz: „Nur um das eine: quälen Sie mich nicht! Sonst will ich von Ihnen nichts.“

„Schwören Sie aber, daß Sie mich immer noch lieben!“

„Das ist ja ein Martyrium!“ sagte der Maler durch die Zähne und sprang auf. „Das endet noch damit, daß ich mich in die Wolga stürze oder verrückt werde! Lassen Sie mich in Ruhe!“

„Gut, töten Sie mich, töten Sie mich!“ schrie Olga Iwanowna. „Töten Sie mich!“

Sie brach wieder in Tränen aus und zog sich hinter den Verschlag zurück. Auf dem Strohdache rauschte der Regen. Rjabowskij griff sich an den Kopf, ging einmal durchs Zimmer, setzte sich mit so entschlossener Miene, als wollte er jemand

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Anton Pawlowitsch Tschechow: Von Frauen und Kindern. Musarion, München 1920, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Von_Frauen_und_Kindern_(Tschechow).djvu/153&oldid=- (Version vom 31.7.2018)