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vorüberfliegender Spatzen zu zählen.“ Daraus zum Beispiel, daß sie die Ankunft ihres Mannes nicht freute, daß ihr seine Haltung beim Mittagessen mißfiel, schloß sie plötzlich, daß sie ihren Mann schon zu hassen beginne.

Andrej Iljitsch, erschöpft vor Hunger und Müdigkeit, hatte in Erwartung der Suppe sich über die Wurst hergemacht und aß gierig, laut mit den Kiefern arbeitend.

„Mein Gott!“ dachte Ssofja Petrowna, – „ich liebe und achte ihn, aber… warum kaut er so ekelhaft?“

In ihren Gedanken herrschte eine nicht geringere Unordnung wie in den Gefühlen. Frau Lubjanzew suchte, wie alle im Kampf mit unangenehmen Gedanken unerfahrenen Leute, nicht an ihr Unglück zu denken; und je mehr sie sich mühte, desto deutlicher erstand in ihrer Vorstellung Iljin, der Sand an seinen Knien, die flockigen Wolken…

„Wozu bin ich, dummes Frauenzimmer, nur heute hingegangen?“ quälte sie sich selbst. – „Und bin ich denn wirklich so, daß ich nicht für mich selbst einstehen kann?“

Die Furcht vergrößert die Gefahr. Als ihr Mann beim letzten Gang war, war sie schon ganz entschlossen, ihm alles zu erzählen, um auf diese Weise der Gefahr zu entrinnen!

„Ich muß ernsthaft mit dir sprechen, Andrej,“ begann sie nach dem Mittag, als ihr Mann Rock und Stiefel ablegte, um auszuruhen.

„Nun!“

„Fahren wir fort von hier!“

„Hm… wohin denn? In die Stadt zu ziehen, ist es noch zu früh…“

„Nein, reisen, oder… sonst was…“

„Reisen…“ brummte der Notar und streckte sich. –

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Anton Pawlowitsch Tschechow: Von Frauen und Kindern. Musarion, München 1920, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Von_Frauen_und_Kindern_(Tschechow).djvu/111&oldid=- (Version vom 31.7.2018)