wurde zwischendurch mit dem Hammer auf die Schraube geklopft.
Statt der einfachen Beinschraube werden wohl auch die „gezähnten Schrauben“ an die Schienbeine gelegt, „da dann (wie ein Augenzeuge berichtet) die Empfindlichkeit und Schmerz am größten ist, indem man damit dem armen Menschen das Fleisch und die Schienbeine zusammenschraubt, also daß das Blut herabfließt, und viele dafür halten, daß solche Folter auch der allerstärkste Mensch nicht ausstehen möchte.“
Der nächste Grad war der „Zug“ oder die „Expansion“ oder „Elevation“! Die Hände wurden auf den Rücken gebunden und an dieselben ein Seil befestigt, und an diesem der Körper bald frei in der Luft schwebend durch einen an der Decke angebrachten Aufzug (Rolle), bald an einer aufgerichteten Leiter, in deren Mitte eine Sprosse mit kurzen spitzen Hölzern ( – der „gespickte Hase“), worauf der Rücken zu liegen kam, angebracht war, langsam in die Höhe gezogen und ausgespannt, bis die Arme verkehrt und umgedreht über dem Kopfe stehen, auch wohl völlig ausgerenkt sind. Dann läßt man ihn einigemale unversehens herabschnellen und zieht ihn wieder auf.
Oskar Wächter: Vehmgerichte und Hexenprozesse in Deutschland. W. Spemann, Stuttgart 1882, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Vehmgerichte_und_Hexenprozesse_in_Deutschland_W%C3%A4chter.djvu/144&oldid=- (Version vom 31.7.2018)