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den besten Accent. Nur in Arithmetik und Handarbeiten haperte es fürchterlich, und diese Noten verdarben Käthe regelmäßig das Zeugnis. Auch in Klavier konnte sie es zu nichts bringen, obzwar sie mit sehr viel Gemüt spielte; aber nur wenn viele halbe Noten dabei waren oder höchstens viertel. Gab es Achtel oder Sechzehntel oder war gar die Seite schwarz von Strichen, dann war es aus.

Hingegen machte Käthe wunderschöne Gedichte. Hierzu benützte sie gewöhnlich die Handarbeits- und die Rechenstunde. Während die ganze Klasse schwitzte, um dem Professor bei seinen hastigen Jagden auf der Tafel zu folgen, hatte Käthe die schönsten poetischen Inspirationen. Sie besang

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Grete Meisel-Heß: Suchende Seelen. Leipzig 1903, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Suchende_Seelen_(Meisel-He%C3%9F).djvu/061&oldid=- (Version vom 31.7.2018)