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ihr. „Zu dem kranken Juden“ ... Sie wußten’s also schon.

Endlich gingen sie. Die Tür fiel dröhnend hinter ihnen zu.

Sie holte aus dem Kasten im Vorzimmer ihren Flanellschlafrock und schlüpfte hinein. Mechanisch schloß sie die vielen Knöpfe, zog die lange türkische Seidenschnur durch die Mitte und knüpfte sie zu. Dann löschte sie das Licht wieder und sank erschöpft auf das Sofa. So wohlig war’s, zu liegen auf den persischen Decken, so weich und warm. Und die himmlische Ruhe im Zimmer, in der ganzen Wohnung. Die Bronze-Uhr auf dem Schreibtisch tickt fein und leise – und kleine Goldglöcklein läuten irgendwo in der Ferne. Irgendwo. Wo

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Grete Meisel-Heß: Suchende Seelen. Leipzig 1903, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Suchende_Seelen_(Meisel-He%C3%9F).djvu/047&oldid=- (Version vom 31.7.2018)