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III.

Eines Tages kam ein Brief. Sie wartete auf diesen Brief. Aber als sie ihn gelesen hatte, drehte sich ihr das Zimmer im Kreis, in rasend schnellen Kurven, dann langsamer und langsamer, bis es still stand. Dann kleidete sie sich an, ruhig, mechanisch und ging auf die Gasse. Sie schlug einen Weg ein, den sie noch nie gegangen war. In den düstersten Proletarier-Bezirk, wo Dirnen wohnen in ganzen Gassen und die Schnapsschenken das beste Geschäft machen.

Dort lag Stefan, weil er sich nicht mehr erhalten konnte, bei fremden, russischen Juden, die seine Eltern waren.

Sie kam an der Votivkirche vorbei.


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Grete Meisel-Heß: Suchende Seelen. Leipzig 1903, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Suchende_Seelen_(Meisel-He%C3%9F).djvu/030&oldid=- (Version vom 31.7.2018)