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waren. Mit starren Augen sah sie hin, wie es sich reckte und dehnte und langsam die mächtige Pranke hob. Ein riesiges, sphinxhaftes Ungetüm hinter tausend wirren, düsteren Schleiern, die nur der Blick durchdringt, den das Leid geschärft – Überall sah sie es jetzt. Wie die Menschen sich abmühten, den Koloß zu erklimmen Und er ließ sie an sich heran. Und sie klommen, in Schweiß und Blut gebadet, rastlos, unermüdlich. Es hielt still, mit steinernem Lächeln. Aber was sie nicht merkten, war, daß es ihnen heimlich, langsam, stetig die besten Kräfte stahl. Und wenn sie dort waren, wo sie hingewollt und hingemußt, dann fielen sie zusammen wie morscher Zunder.

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Grete Meisel-Heß: Suchende Seelen. Leipzig 1903, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Suchende_Seelen_(Meisel-He%C3%9F).djvu/022&oldid=- (Version vom 31.7.2018)