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- „Verzeihet, wenn ich von Euren letzten Tagen mehr weiß, als Ihr denket“ – und Gaspard ließ den Kopf zur Seite sinken – „Ihr seid unschuldig doch in Eurem Herzen! Herr, trauet nicht den Dänen!“

„Du weißt, es ist kein Däne, der mich geladen hat!“

- „Er ist des Königs Mann.“

Tonlos erwiderte der Ritter: „So sprich, wenn Du Unholdes von ihm wahrgenommen!“

„Herr!“ sprach Gaspard und legte die Hand auf seine schmale Brust; „soweit nicht unsere Herrin meinen Dienst begehrt, der er vorab gehöret, sind Kopf und Hand die Euren! Ich bin noch in der Nacht dem Boten nachgegangen, hab’ bis zum Morgenroth die Burg umschlichen, vom Vormittage bis zum Mittag dann: es ist, als sei sie zugemauert; kein Thor, kein Schlupfpförtlein hat sich aufgethan; ich hab’ nichts wahrgenommen. Doch – was soll Euch die Hochzeit? – Der Schloßhauptmann wird einen dänischen Junker sich geholet haben und mit dem das arme Kind zusammenschmieden lassen. Euch aber wird man aus den Hochzeitsbechern Hohn und Weh zu trinken geben! Wer weiß, Ihr trinket wohl den Tod daraus! Bleibt, gehet nicht, o lieber Herr!“

Er wollte ihm zu Füßen fallen; aber Rolf ergriff

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Theodor Storm: Ein Fest auf Haderslevhuus. Berlin: Paetel, 1886, Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Storm_Ein_Fest_auf_Haderslevhuus_211.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)