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Drittens Die Samenergiesung schwächt die Nerven, und deswegen ziehet sie alle Arten von Krämpfungen und Lähmungen nach sich. Denn die menschliche Maschine ist so eingerichtet, daß allemal Nervenkrankheiten erfolgen, so oft es an einer rechten Dauung fehlet, und wer diese Anmerkung nicht weis, der wird jene niemals heilen können; überdem, wenn der Samen und Nervensaft einerlei sind, so zeiget sich auch noch ein anderer Grund, warum es alsdenn an den lezteren manglet. Endlich werden die Nerven durch die die Samenergiesung begleitende Erschütterung ganz weibisch und zärtlich, und durch diese Hinfälligkeit wird zugleich die Schwachheit des Magens vermehret, denn da kein einziger Teil so viele Nerven hat, so wird derselbe auch vor allen andern mit Krankheiten der Nerven befallen.

Viertens Sie schadet der Ausdünstung und allen übrigen Verrichtungen (Functiones); daher entspringet denn eine neue Quelle der Cacochymie (verdorbenes und unreines Blut). Sie verhindert die Ausdampfung / weil sie die Kräften wegnimt (o)[1]

  1. (o) Sanctorius sect. VI. aph. 37.
Empfohlene Zitierweise:
Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_67.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)