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füglich gerathen kan, wenn ich nicht zuvor die Krankheiten untersuche, welche aus dem allzuöfteren Beischlaffe überhaupt entstehen, so werde ich freilich auch hiervon den Anfang machen müsen. Ich werde die Krankheits Zufälle, so wie sie von andern Aerzten und von mir sind beobachtet worden, deutlich erzälen, hernach werde ich die Ursachen auseinandersetzen, zulezt aber die Heilungs-Art hinzufügen.


Die Zufälle.

Hippokrates, der erste und genaueste Beobachter, hat schon die Krankheiten beschrieben, welche auf einen allzuöftern Beischlaf folgen, und da er wahrgenommen, daß eine grose Magerkeit und Rükenschmertzen daraus entstanden, so hat er den Namen aus der Sache hergeleitet, und diese Krankheit Rüken Darre (tabes dorsalis) genennet. Sie entspringet aus dem Rükmark / und befällt meistens die neu verheuratheten und die so der Geilheit zu sehr ergeben sind: dergleichen Leute haben kein Fieber / haben guten Appetit, und fallen dennoch vom Fleische. Fragt man einen solchen

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Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_18.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)