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des Samens, der wider Willen geschiehet. Noch deutlicher aber kan man sagen, daß er eine beständige Ergiesung des Samens seye, ohne daß die Ruthe dabei aufgerichtet ist (h)[1]. Sowol die alten als neuern tun von dieser Krankheit Erwähnung, Boerhave aber ziehet dieselbe noch in Zweifel, er sagt: Man lieset in einigen medicinischen Schriften, daß der Samen manchmal von selbst und ohne Empfindung fortfliese, aber es mus doch dieses eine sehr seltene Krankheit seyn, denn ich habe niemals gesehen, daß der Samen ohne Ersteifung der Ruthe ausgeflossen, wenigstens ist es gewis der ächte in denen Geilen zubereitete und in den Samenbläschen aufbehaltene Samen nicht; ob ich gleich die Feuchtigkeit der Vorsteher (liquor prostatarum) ausfliesen gesehen habe (i)[2]. Wann ich aber meinen eigenen Wahrnemungen glauben darf, so giebt es sowol den einen als den andern. Dann ich habe viele Mannspersonen gesehen, die nach einem Tripper oder allzuvielem Beischlaf oder Selbstbeflekungen

  1. (h) de loc. affect. lib. VI, Cap. VI. oper. t. 4. p. 160.
  2. (i) Prælect. ubi supra.
Empfohlene Zitierweise:
Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_129.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)