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die ausschweifende Bewegung nicht im Zaume halten, sondern wird gänzlich von der Wollust eingenommen, stellet sich einen würklichen Beischlaf vor, und veranlaset gleich darauf eine Samenentschüttung (eiaculatio) welche nicht schädlich, sondern vielmehr zuträglich seyn kan, wenn sie sich nicht zu oft einfindet: denn es lässet sich nicht gänzlich läugnen, daß die allzugrose Anhäufung des Samens ihre Beschwerden bei sich führet. Dennoch aber haben dieses einige Aerzte, welche nur ihren eigenen Warnemungen Glauben beimessen, und alles in Zweifel ziehen, was sie nicht gesehen haben, verneinet. Andere, die klüger sind, gestehen zwar, daß sie dergleichen Krankheiten nicht gesehen hätten, dennoch aber zweifelten sie an fremder Erfarung nicht. Die dritte Klasse der Aerzte endlich hat dergleichen Krankheiten wahrgenomen, und Galenus, der an der Spize gehet, tut von einem Man und einer Frau Meldung, die an Ueberflus des Samens krank waren, und welche die Entschüttung desselben geheilet hat (y)[1]; er redet die Unglaubigen daselbst also an: Diejenige, welche auf keine Weise überzeugt werden können, daß


  1. (y) de loc. affectis lib. VI. Cap. V. oper. omn. t. 4. p. 152. 153.
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Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_115.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)