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Rudolph
Wer seid ihr? Wer ist euer Mann?
Armgart
Ein armer
Wildheuer, guter Herr, vom Rigiberge,
Der überm Abgrund weg das freie Gras
Abmähet von den schroffen Felsenwänden,
Wohin das Vieh sich nicht getraut zu steigen –
Rudolph (zum Landvogt)
Bei Gott, ein elend und erbärmlich Leben!
Ich bitt euch, gebt ihn los den armen Mann,
Was er auch schweres mag verschuldet haben,
Strafe genug ist sein entsetzlich Handwerk.
(zu der Frau)
Euch soll Recht werden – Drinnen auf der Burg
Nennt eure Bitte – Hier ist nicht der Ort.
Armgart
Nein, nein, ich weiche nicht von diesem Platz,
Bis mir der Vogt den Mann zurückgegeben!
Schon in den sechsten Mond liegt er im Thurm,
Und harret auf den Richterspruch vergebens.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell. Tübingen: Cotta, 1804, Seite 197. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Wilhelm_Tell_197.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell. Tübingen: Cotta, 1804, Seite 197. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Wilhelm_Tell_197.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
