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Sie alle ziehen ihres Weges fort
An ihr Geschäft – und Meines ist der Mord!
(sezt sich)

Sonst wenn der Vater auszog, liebe Kinder,
Da war ein Freuen, wenn er wieder kam,
Denn niemals kehrt’ er heim, er bracht’ euch etwas,
Wars eine schöne Alpenblume, wars
Ein seltner Vogel oder Ammonshorn,
Wie es der Wandrer findet auf den Bergen –
Jezt geht er einem andern Waidwerk nach,
Am wilden Weg sizt er mit Mordgedanken,
Des Feindes Leben ists, worauf er lauert.
– Und doch an euch nur denkt er, lieben Kinder,
Auch jezt – Euch zu vertheidgen, eure holde Unschuld
Zu schützen vor der Rache des Tyrannen
Will er zum Morde jezt den Bogen spannen!
(steht auf)

Ich laure auf ein edles Wild – Läßt sichs
Der Jäger nicht verdrießen, Tage lang
Umher zu streifen in des Winters Strenge,
Von Fels zu Fels den Wagesprung zu thun,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell. Tübingen: Cotta, 1804, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Wilhelm_Tell_188.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)