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Fischer
Der Tell gefangen und der Freiherr todt!
Erheb die freche Stirne, Tyrannei,
Wirf alle Schaam hinweg, der Mund der Wahrheit
Ist stumm, das seh’nde Auge ist geblendet,
Der Arm, der retten sollte, ist gefesselt!

Knabe
Es hagelt schwer, kommt in die Hütte, Vater,
Es ist nicht kommlich, hier im Freien hausen.

Fischer
Raset, ihr Winde, flammt herab ihr Blitze,
Ihr Wolken berstet, gießt herunter, Ströme
Des Himmels und ersäuft das Land! Zerstört
Im Keim die ungebohrenen Geschlechter!
Ihr wilden Elemente werdet Herr,
Ihr Bären kommt, ihr alten Wölfe wieder
Der großen Wüste, euch gehört das Land,
Wer wird hier leben wollen ohne Freiheit!

Knabe
Hört, wie der Abgrund toßt, der Wirbel brüllt,
So hats noch nie geraßt in diesem Schlunde!

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell. Tübingen: Cotta, 1804, Seite 154. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Wilhelm_Tell_154.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)