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Walther Tell
 Mich binden!
Nein, ich will nicht gebunden seyn. Ich will
Still halten, wie ein Lamm und auch nicht athmen.
Wenn ihr mich bindet, nein, so kann ichs nicht,
So werd’ ich toben gegen meine Bande.

Rudolph der Harras
Die Augen nur laß dir verbinden, Knabe.

Walther Tell
Warum die Augen? Denket ihr, ich fürchte
Den Pfeil von Vaters Hand? Ich will ihn fest
Erwarten, und nicht zucken mit den Wimpern.
– Frisch Vater, zeigs, daß du ein Schütze bist,
Er glaubt dirs nicht, er denkt uns zu verderben –
Dem Wüthrich zum Verdruße, schieß und triff.
(er geht an die Linde, man legt ihm den Apfel auf)

Melchthal (zu den Landleuten)
Was? Soll der Frevel sich vor unsern Augen
Vollenden? Wozu haben wir geschworen?

Stauffacher
Es ist umsonst. Wir haben keine Waffen,
Ihr seht den Wald von Lanzen um uns her.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell. Tübingen: Cotta, 1804, Seite {{{Seite}}}. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Wilhelm_Tell_140.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)