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Rösselmann
Frei wählten wir des Reiches Schutz und Schirm,
So steht’s bemerkt in Kaiser Friedrichs Brief.

Stauffacher
Denn herrenlos ist auch der Freiste nicht.
Ein Oberhaupt muß seyn, ein höchster Richter,
Wo man das Recht mag schöpfen in dem Streit.
Drum haben unsre Väter für den Boden,
Den sie der alten Wildniß abgewonnen,
Die Ehr’ gegönnt dem Kaiser, der den Herrn
Sich nennt der deutschen und der welschen Erde,
Und wie die andern Freien seines Reichs
Sich ihm zu edelm Waffendienst gelobt,
Denn dieses ist der Freien einzge Pflicht,
Das Reich zu schirmen, das sie selbst beschirmt.

Melchthal
Was drüber ist, ist Merkmal eines Knechts.

Stauffacher
Sie folgten, wenn der Heribann ergieng,
Dem Reichspanier und schlugen seine Schlachten.
Nach Welschland zogen sie gewappnet mit,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell. Tübingen: Cotta, 1804, Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Wilhelm_Tell_087.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)