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Melchthal
Laßt’s gut seyn. Was die dunkle Nacht gesponnen,
Soll frey und fröhlich an das Licht der Sonnen.

Rösselmann
Hört was mir Gott in’s Herz giebt, Eidgenossen!
Wir stehen hier statt einer Landsgemeinde
Und können gelten für ein ganzes Volk,
So laßt uns tagen nach den alten Bräuchen
Des Lands, wie wir’s in ruhigen Zeiten pflegen.
Was ungesetzlich ist in der Versammlung,
Entschuldige die Noth der Zeit. Doch Gott
Ist überall, wo man das Recht verwaltet,
Und unter seinem Himmel stehen wir.

Stauffacher
Wohl, laßt uns tagen nach der alten Sitte,
Ist es gleich Nacht, so leuchtet unser Recht.

Melchthal
Ist gleich die Zahl nicht voll, das Herz ist hier
Des ganzen Volks, die Besten sind zugegen.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell. Tübingen: Cotta, 1804, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Wilhelm_Tell_080.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)