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Ufer schon so weit hinten liegt – Ans Umkehren ist doch nicht mehr zu gedenken – die Gnade selbst würde an den Bettelstab gebracht, und die unendliche Erbarmung, bankerot werden wenn sie für meine Schulden all gut sagen wollte – Also vorwärts wie ein Mann – Er schellt – Er versammle sich zu dem Geist seines Vaters und komme, der Toden spott ich. – Daniel! he Daniel! – Was gilts den haben sie auch schon gegen mich aufgewiegelt? Er sieht so geheimniß voll.

Daniel kommt.

Daniel. Was steht zu befehl, mein Gebieter?

Franz. Nichts. Fort, fülle diesen Becher mit Wein, aber hurtig! Daniel ab. Wart Alter! dich will ich fangen, ins Auge will ich dich fassen, so starr, daß dein getroffenes Gewissen durch die Larve erblassen soll! – Er soll sterben! – Der ist ein Stümper, der sein Werk nur auf die Helfte bringt, und dann weg geht, und müssig zugafft, wie es weiter damit werden wird.

Daniel mit Wein.

Franz. Stell ihn hieher! Sieh mir fest ins Auge! Wie deine Knie schlottern! Wie du zitterst! Gesteh Alter! Was hast du gethan?

Daniel. Nichts, gnädiger Herr, so wahr Gott lebt, und meine arme Seele!

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Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_140.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)