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Kui kui kui io io io io io io io kui

Lu lyle lolo didi io kuia.
Higuai guai guay guai guai guai guai guai kuior tsio tsiopi.

Die Nachtigall




Die Bevölkerung von Rom zu verschiedenen Zeiten.

Wo sich die Menschen wohl befinden, da nimmt auch die Bevölkerung in steigenden Fortschritten zu. Zum Beweise hiervon dienen die Freistaaten von Nordamerika, welche beim Friedensschlusse 1783 3 Millionen Einwohner hatten, und jetzt 13 haben. Weise und gerechte Gesetze befördern die Sicherheit der Personen und des Eigenthums; diese giebt Veranlassung zur Ausbreitung des Ackerbaues, des Handels, der Gewerbe, der Wissenschaften und Künste, und wenn die Rechte Aller unter dem Schutze der Gesetze stehen, und das Volk selbst durch seine Abgeordneten zu den letztern beiträgt, so wird vielen Übeln sogleich im Entstehen abgeholfen; veraltete Mißbräuche hebt man durch zweckmäßige und gerechte Einrichtungen auf, welche der Bevölkerung eben so viel Vorschub thun, als sie das Wohlseyn der Menschen begünstigen. Alle Städte und alle Staaten haben jetzt, trotz den langen blutigen Kriegen, an Einwohnerzahl sehr zugenommen, wozu die Blatterneinimpfung, die verbreitete Aufklärung, die größere Geistes- und Körperthätigkeit und die Geschicklichkeit der Ärzte beigetragen hat.

Die erste Zählung der Einwohner Roms, welche man seit der Zeit des Umsturzes des westlichen römischen Reiches hat, ist vom Jahre 1198 unter Innocenz III., wo die Bevölkerung dieser Stadt bloß 35,000 betrug. Die Verlegung des päpstlichen Stuhles nach Avignon brachte sie auf 17,000 herab. Nach der Rückkehr des päpstlichen Hofes aus dieser Stadt im Jahre 1377 nahm sie zu, und sie war zur Zeit Leo’s X. 60,000. Allein die Erstürmung und Plünderung Roms durch Bourbons Armee im Jahre 1527 verminderte sie wieder auf 33,000. Nun nahm sie wiederum zu, besonders unter dem Papste Sixtus V., der das Land von den Banditen säuberte, und mit Recht den Namen des Wiederherstellers des Friedens verdiente.

Seit dieser Zeit vermehrte sich die Bevölkerung Roms bis zum Anfange des letzten Jahrhunderts fortdauernd, wo sie 138,000 betrug und sich also innerhalb 150 Jahren vervierfacht hatte. Im Jahre 1730 belief sie sich auf 145,000; im J. 1750 auf 157,000, und im Jahre 1775 auf 165,000; dieß war der höchste Punkt, den sie in neuern Zeiten erreichte. Etwa zwei Jahre vor dem ersten Einfalle der Franzosen betrug sie (im Jahre 1795) 164,586. Von dieser Zeit nahm sie immer mehr ab, und im Jahre 1800 war sie 153,000. Da die Kriegsübel fortwährten, so betrug sie im Jahre 1805 bloß 135,000. Im Jahre 1809 wurde der Papst, sein Hof und die höhere Geistlichkeit von Rom mit Gewalt entfernt und die Bevölkerung war im Jahre 1810 auf 123,000 herabgesunken. Nach der Wiederherstellung der päpstlichen Regierung im J. 1814, wo der Papst Pius VII. nach Rom zurückkehrte, stieg die Bevölkerung bald wieder. Im Jahre 1815 belief sie sich über 128,000; im J. 1820 betrug sie 135,000, und im J. 1830, 147,385. Die Zählung vom J. 1831 giebt wiederum eine Vermehrung; sie betrug 150,666, und im J. 1832 153,300, worunter 1419 Priester, 2038 Mönche und 1384 Nonnen sind.

Man sieht hieraus, daß die Bevölkerung Roms und deren verhältnißmäßiges Wohl immer von dem Aufenthalte des päpstlichen Hofes und der Unabhängigkeit seiner Regierung abhängt; es fehlt Rom an Gewerben, die seine Bevölkerung vermehren und an der geregelten und der Vernunft entsprechenden Regierung, welche das Beste der Unterthanen von ihrem Fleiße, ihrer Einsicht und ihrer Freiheit abhängig macht.




Merkwürdigkeiten, durch Vergrößerungsgläser bemerkt.

Der Kopf einer gemeinen Fliege ist mit Federbüschen und Diamanten geschmückt. Die Flügel einer Wassermücke, die, beim ersten Anschauen, einem schlechten, weißlichen Läppchen gleicht, zeigen sich bei genauerer Untersuchung so glatt wie Spiegelglas, und spielen gleich dem Regenbogen in den angenehmsten Farben.




Woche.

11. Mai 1745. Schlacht bei Fontenoy, wo der Marschal von Sachsen gegen den Herzog von Cumberland und Königsegg kämpft.

12. Mai 1809. Übergabe von Wien durch Kapitulation an die Franzosen.

13. Mai 1777. Don Pedro wird Mitregent von Portugal und Pombal gestürzt. – 1779 (13. Mai) Friede zu Teschen.

14. Mai 1792. General-Konföderationsakte zu Targowize gegen die polnische Konstitution vom 3. Mai 1791.

15. Mai 1776. Der nordamerikanische Kongreß empfiehlt den Provinzialversammlungen, sich Verfassungen zu geben. Die virginische Assembly (Versammlung) zu Williamsburg macht die Rechte der Menschheit bekannt und beschließt einen Antrag zur Unabhängigkeitserklärung.

16. Mai 1811. Schlacht in der Gegend von Badajoz bei Albufera zwischen dem Marschal Soult und dem Herzoge von Wellington.

17. Mai 1756. Großbritannien erklärt Frankreich den Krieg, welcher bis 1763 (Friede, geschlossen zu Paris den 10. Februar) dauerte.




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diverse: Das Pfennig-Magazin/Heft 2. Bossange Vater, Leipzig 1833, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_PfM_1833_05_11_nr_02.djvu/8&oldid=- (Version vom 15.5.2024)