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müßte Schauder und Entsetzen erregen. Denn die Welt, die wir kennen, ist vom Grundübel beherrscht, ist durch und durch ein Stückwerk. Faul im innersten Kerne, tastet sie sich an dem Strange schmerzvoller Entwicklungsgesetze mühsam weiter und ist im obersten Felde, in dem des Menschen Bewußtseins, derart falsch vorbereitet, so daß die schönere, reinere und mildere Geschlechtshälfte, der Gier und Wollust eines häßlichen, rohen und zu maßlosen Torheiten neigenden Geschlechtes unterworfen bleibt. Zählen wir die Vorstellung von den sogenannten ewigen Strafen in einem eingebildeten Jenseits hinzu, so entsteht von Gott das Bild eines bösen Struwwelpeters, der millionenfach selbst die Hölle und ihre Qualen verdienen würde, zu welchen er seine Subjekte verdammt. Nachdem wir Gott als Tor und Betrüger und armen Stümper kennen gelernt haben, begreifen wir kaum mehr, daß er ein metaphysisches Wesen sei oder als solches aufgefaßt werde; – um so weniger, als es an und für sich widersinnig ist anzunehmen, daß die Welt, als materielle Einheit, von einem sogenannten metaphysischen Wesen, das sie nicht einmal erkennen kann, erschaffen worden sei.

3. Das Gesamtwerk von Gott ist ein erbärmliches männliches Machwerk, voll von Schädlichkeit, insbesonders für die Frauenwelt, deren Entwicklung dasselbe stets ungemein gehemmt hat.

4. Nicht weniger schlimm steht es um den philosophischen Monismus mit intellektueller Grundlage,

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Helene von Druskowitz : Pessimistische Kardinalsätze. Herrosé Zimsen Verlag, Wittenberg o. J., Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Pessimistische_Kardinals%C3%A4tze_Druskowitz_Helene_von.djvu/8&oldid=- (Version vom 31.7.2018)