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zu schleudern, beruhen auf Wahrheit. Sie können der schärfsten Kritik unterworfen werden, und werden sich dennoch als stichhaltig erweisen.

31. Man vertieft sich deshalb schwer und selten in das Thema vom Manne, weil es erstens schwierig zu bemeistern, zweitens außerordentlich unsympathisch und unästhetisch ist. Die Prosa und Unlauterkeit desselben ist unergründlich, so daß der Inkriminierte, der sich andererseits selbst zur Anzeige bringen müßte, vor dem eigenen Kot zurückprallt, der Meistbietende sich ewig Zeit ist, wodurch die Lüge dadurch ungeheuer anwächst.

32. Nur scheinbar ist der Mann ein lustiges Abenteuer der Natur, in Wirklichkeit ist er das giftigste und gefährlichste Experiment im gesamten Weltbereich.

33. Das männliche Geschlecht hat selbst in Beziehung auf seine jedoch ungemein zudringlich auftretenden Vorzüge sehr limitiert zu werden, weil es durch seine Produkte dem Dasein eine allzulange Dauer verleiht. Deshalb sollte auch das männliche Genie nur zur Prüfung zugelassen, um nicht der Öffentlichkeit überantwortet zu werden. Nur der Philosoph hat sich vor aller Welt hören zu lassen, denn er ist nicht nur eine rara avis und als solche eine merkwürdige Erscheinung, sondern er wirkt auch dort, wo er lückenhaft erscheint, wie Balsam, da er sich am Wege zur Wahrheit befindet. Deshalb muß er auch Wort halten, um einst billigerweise die Erlösung herbeizuführen.

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Helene von Druskowitz : Pessimistische Kardinalsätze. Herrosé Zimsen Verlag, Wittenberg o. J., Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Pessimistische_Kardinals%C3%A4tze_Druskowitz_Helene_von.djvu/32&oldid=- (Version vom 31.7.2018)