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eine Tatsache, die nicht dem allerrohesten Tier zum Bewußtsein gebracht werden könnte, da in der Tierwelt alles gleichgehalten ist.

17. So geringfügig weibliche Streitigkeiten in den meisten Fällen sind, so erniedrigend wirkt männliche Streit- und Krawallsucht auf das Leben ein. Die Frauenwelt dient hier nur als Vorwand, weil das streitsame Element bei ihr maßvoll auftritt, während es beim Manne verdichtete Formen, wie bei den Krustazeen gewinnt. Der Mann ist das rauf- und händelsüchtigste Subjekt in der gesamten Natur.

Bei ihm drängt alles nach außen. Seine täglichen Gewohnheiten genügen, um seinen proletarierhaften Charakter, sein dilettantisches Wesen und seine herausfordernde Art anzuzeigen. Seine landesüblichen Fehler zählen wie Schnupftücher nach Duzenden. Seine Neigung zum Pfeifen, Trällern, die Hände in die Brust zu werfen, sein plebeisches Achselziehen, seine gesamte häßliche Gestikulation geben einen traurigen Vorgeschmack.

… Man lese des weiteren die grauenvollen Berichte über die Kammerdebatten in vielen Ländern und man weiß, mit welchem Abhub man es bei den Vertretern des Volkes zu tun hat, die in der Regel in der Wirtsstube gewählt werden … Es folgt der Krieg, der als die brutalste Äußerung der männlichen Wut und Skandalsucht und Borniertheit sich darstellt. Man weiß oder vermag sich zu denken, daß einfache Schiedsgerichte von dem nächsten Gerichtssprengel herbeigerufen, oder

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Helene von Druskowitz : Pessimistische Kardinalsätze. Herrosé Zimsen Verlag, Wittenberg o. J., Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Pessimistische_Kardinals%C3%A4tze_Druskowitz_Helene_von.djvu/24&oldid=- (Version vom 31.7.2018)