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Eine elastische Masse, zweifarbig, zäh und von glänzender Oberfläche. –

Es wurde hin und her geraten und der Kopf geschüttelt.

„Ein alchemistisches Präparat – offenbar,“ meinte endlich der Herr Landesmuseumsdirektor.

Alchemistisch, – alchemistisch,“ lief es von Mund zu Mund.

„Alchemistisch? – Wie schreibt man das? – Mit zwei L?“ drängte sich ein Zeitungsmensch vor.

„Nebbich, ä Düngermittel“ murmelte ein anderer vor sich hin.

Die Kassette wurde wieder verschlossen und an das wissenschaftliche Institut für Chemie und Physik mit dem Ersuchen um ein allgemein verständliches Gutachten versandt.

Alle weiteren Nachgrabungen in der Moorheide blieben erfolglos.

Auch die verwitterte Grabschrift auf dem Stein gab keinen Aufschluß: „Willi Oberkneifer ††† Leutnant i. R.“?? darunter eingemeißelt zwei gekreuzte Fußtritte, die sich wahrscheinlich auf irgend ein verschleiertes Ereignis im Leben des Verblichenen bezogen?

Offenbar war der Mann den Heldentod gestorben.

Die geringen Mittel des erbenden Schriftstellers waren durch die Kosten gänzlich zusammengeschmolzen, und das wissenschaftliche Gutachten, daß nach drei Monaten eintraf, – gab ihm den Rest.

Zuerst einige Seiten hindurch die unternommenen vergeblichen Versuche angeführt, dann die Eigenschaften der rätselhaften Materie aufgezählt und zum Schluß das Resultat, daß die Masse in keiner Hinsicht in die Zahl der bisher bekannten Stoffe eingereicht werden könne.

Also wertlos! – Die Kassette keinen Heller wert!

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Gustav Meyrink: Orchideen. München o. J., Seite. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Orchideen_Meyrink.djvu/148&oldid=- (Version vom 31.7.2018)