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Der Untergang

Chlodwig Dohna, ein nervöser Mensch, der ununterbrochen – jawohl ununterbrochen, – sozusagen mit angehaltenem Atem, achtgeben muß, um nicht jeden Moment sein psychisches Gleichgewicht zu verlieren und eine Beute seiner fremdartigen Gedanken zu werden! – Dohna, der mit der Pünktlichkeit einer Maschine kommt und geht, fast nie spricht und sich mit den Kellnern im Klub, um jedes überflüssige Wort zu meiden, nur durch Zettel verständigt, die seine Anordnungen für die kommende Woche enthalten, der soll krankhaft nervös sein?! –

Das ist ja rein zum Lachen!

„Das muß untersucht werden,“ meinten die Herren und beschlossen, um ihn ein wenig auszuholen, kurzerhand eine Festlichkeit im Klub, der er nicht gut ausweichen konnte.

Sie wußten ganz gut, daß ein besonders höfliches und korrektes Benehmen ihn am leichtesten in eine angeregte Stimmung versetze, und wirklich ging Dohna früher, als man gehofft hatte, aus sich heraus. –

„Ich möchte so gerne wieder einmal ein Seebad

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Gustav Meyrink: Orchideen. München o. J., Seite. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Orchideen_Meyrink.djvu/111&oldid=- (Version vom 31.7.2018)