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Ein livrierter Pavian war vorgetreten und wies zum Zeichen, daß der Wein serviert sei, mit seiner zottigen Hand auf den schillernden Vorhang, der den Hintergrund des Balkons abschloß.

„Eigentlich für Affen eine sehr kleidsame Tracht,“ bemerkte ein Herr halblaut, um das Tier, das mittels Hypnose dressiert war und jedes Wort verstand, nicht zu kränken.

„Besonders die Idee, die Knöpfe mit Nummern zu versehen, ist sehr sinnreich, – dadurch kann man sie von einander unterscheiden,“ – setzte Fredy hinzu, – „übrigens erinnert das an die kriegerisch lächerlichen Zeiten vor fünfundzwanzig Jahren – – – – –“

Der dröhnende Schall einer Tritonmuschel schnitt ihm das Wort ab: das Konzert begann.

Die Bogenlampen erloschen, und der Saal in seinem zarten Schmuck aus japanischen Pfirsichblüten und Efeu versank in tiefe Finsternis.

„Gehen wir, Messieurs, es ist höchste Zeit, – sonst überrascht uns der Gesang,“ flüsterte der Graf, und man schlich auf den Zehen in das Trinkzelt.

Hier war alles schon vorbereitet, – die Atlaspolster im Kreise geordnet und zum Sitzen oder Liegen geschlichtet, kleine Wannen aus Chinaporzellan daneben, voll Nelkenblätter zum Trocknen der Finger, – die Sektkelche, mit dem perlenden Gemisch von indischem Soma und Champagner soeben angefüllt, staken in Schulterhöhe in goldenen Drahtschlingen, welche vom Plafond herabhängend durch rythmisch leises Erzittern den Wein in stetem Moussieren erhielten.

Von den Zeltwänden strahlte gleichmäßig mildes Kaltlicht aus und floß in märchenhaftem Glanze über die weichen seidenen Teppiche.

„Ich glaube, heute bin ich an der Reihe?“ sagte Monsieur Choat, ein kirgisischer Edelmann, –: „Jumbo, Jumbo,“ – und er rief in den winzigen Schalltrichter

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Gustav Meyrink: Orchideen. München o. J., Seite. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Orchideen_Meyrink.djvu/099&oldid=- (Version vom 31.7.2018)