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ob der Dämon Gold seine Fledermausflügel ausgebreitet hätte. – – –

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Endlich, endlich war der große Tag gekommen, – die früher so herrlichen Bauten waren verschwunden – wie aus dem Boden gerissen, und ein Heer von Bergknappen hatte die Maurer abgelöst.

– – – Schaufel und Spitzhaue flogen: – –

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Von Gold – – keine Spur! – Es mußte also wohl tiefer liegen, als man vermutet hatte. – –

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– – – – Da – – ein seltsames riesengroßes Inserat in den Tagesblättern: –

– – – „George Mackintosh an seine teuern Bekannten und die ihm so lieb gewordene Stadt! –

Umstände zwingen mich, allen für immer Lebewohl zu sagen. –

Ich schenke der Stadt hiermit den großen Fesselballon, den ihr heute nachmittags auf dem Josefsplatz das erste mal aufsteigen sehen und jederzeit zu meine Gedächtnisse umsonst benützen könnt. Jeden einzelnen der Herren nochmals zu besuchen, fiel mir schwer, darum lasse ich in der Stadt eine große Visitenkarte zurück.“ – – – –

„Also doch wahnsinnig! –

‚Visitenkarte in der Stadt zurücklassen!‘ heller Unsinn! –

Was soll denn das Ganze überhaupt heißen? Verstehen Sie das vielleicht?“ – so rief man allenthalben. –

„Befremdend ist nur, daß der Amerikaner vor acht Tagen seine sämtlichen Bauplätze heimlich verkauft hat!“

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Gustav Meyrink: Orchideen. München o. J., Seite. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Orchideen_Meyrink.djvu/077&oldid=- (Version vom 31.7.2018)