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Die Mutter an ihren Erstgebornen.


Kämpfend zwischen Tod und Leben,
Hoch durchglüht von Zärtlichkeit,
Fühlt’ ich nie das Wonnebeben
Einer Mutter, so wie heut.

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Als ich nach der Jammerstunde,

Holder Säugling, dich erblickt;
Als der Schrey aus deinem Munde
Mich zur Himmelslust entzückt:

O, da dacht’ ich nicht der Schmerzen,

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Nicht der Wöchnerinn Gefahr:

Nur mit Liebetrunk’nem Herzen
Küßt’ ich den, den ich gebar,

Empfohlene Zitierweise:
Susanne von Bandemer: Neue vermischte Gedichte. Berlin, 1802, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_vermischte_Gedichte_(Bandemer)_081.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)