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was diese Bohême eigentlich von uns denkt, die ohne uns doch nur elend verrecken könnte. Aber der Staat sollte dafür Sorge tragen, daß nicht unter dem weiten Deckmantel der Kunst solche gefährliche Ideen öffentlich zur Schau getragen werden können.

Der Pöbel . . …“

Ich hörte glücklicherweise nichts mehr. Die beiden waren in ein Seitencabinet getreten, wo Kupferstiche und Radierungen ausgestellt waren. Diese interessierten mich jedoch nicht.

Ich stellte mich vor das andere Bild. Ein breiter, glatter, schwarzer Rahmen faßte es ein.

Unten stand auf einer kleinen Tafel in Gestalt eines halb aufgerollten Blattes: „Muspilli“. Das Bild war ohne Zweifel nur für die Ferne berechnet, im impressionistischen Sinne gemalt. Dicke Farben. Ich trat einige Schritte zurück. Nur langsam ergriff mein Auge die Linien. Eine weite Fläche, wie eine Heide, ganz in Blut getaucht, und im Horizont unfaßbar groß, unendlich. An demselben in der Ferne ein Meer von Flammen. Dunkle Umrisse einstürzender Gebäude. Den Vordergrund beherrschte eine riesige Gestalt, ganz schwarz in Schwarz gemalt, hoch aufgerichtet, mit lauerndem,

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Arnold Hagenauer: Muspilli. Leipzig 1900, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Muspilli_hagenauer.djvu/138&oldid=- (Version vom 31.7.2018)