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Wieder schloß mir, wie schon so oft, der Ekel den Mund. Die tiefe Verachtung, welche ich vor diesem Menschen hegte, hatte es oft möglich gemacht, daß ich irgend eine Beleidigung seinerseits ertrug, welche mir niemals ein anderer ungestraft hätte zuschleudern dürfen. Aber diese durch ein Würgegefühl in der Kehle erkaufte Ruhe hielt nur einen Augenblick an, nur eine kurze, unberechenbar kurze Zeit, kaum eine Secunde. Mir war, als geriethe mein Körper in Vibration, meine Nerven guckten und krümmten sich, und ich fühlte diese Zuckungen und Krümmungen und feinsten Schwingungen wie einen stechenden, athembeklemmenden Schmerz. Ich mußte losbrechen, der Streit artete in kurzem zu einem widerlichen Schauspiele aus. Die Leidenschaften, auf ihre höchste Spitze getrieben, prallten gegeneinander. Der lang verhaltene, täglich geschürte Groll machte sich endlich Luft.

Fontana fühlte meinem ätzenden Hohne gegenüber, daß er der Schwächere sei. All der bitteren Ironie, die vor Ernst sein ganzes Lügengewebe zerriß und ihn in seiner jämmerlichen Nacktheit zeigte, all meiner grausamen Zergliederung seiner niedrigen psychischen Organisation gegenüber war er machtlos, fand er kein anderes Wort als eine Unflätigkeit,

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Arnold Hagenauer: Muspilli. Leipzig 1900, Seite 79. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Muspilli_hagenauer.djvu/077&oldid=- (Version vom 31.7.2018)