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Gericht, und sie vernichteten gleich seine Entstehung, denn sie sagten, er sei von jeher. Aber er selbst blieb.

So ward Gott.

Aber er glaubte nicht an Gott. Denn schon sind zuviel der Götter. Und wer hat die Kraft zur Parthenogenese?

Zarathustra, Buddha, Christus hatten sie, alle andern nicht.

Denn der Parse, der Inder und der Jude waren keusch. Alle andern aber waren nicht keusch. Darum konnten sie auch nur Fetische gebären.

Klingsor war zu schwach, selbst Gott zu sein, deshalb suchte er das Nirwana in Gott. Aber er war nicht keusch. Darum konnte er keinen neuen Gott schaffen, denn für ihn hätte der neue Gott der Christen ein anderer sein müssen, als für die alte Lene, die im Petrusdom an der Kirchenthür bettelt. Aber die hat doch auch einen Gott. Und er hätte sie gewiß so wenig besiegt, wie er den Parsifal besiegte; und vor dem Thoren und seiner jungfräulichen Macht versank Klingsors strahlendes Schloß. Knut ward Klingsor, aber nicht der Klingsor Richard Wagners, sondern der Immermanns.

Ophiomorphos zerfiel zu Staub, als er sagte: Öffne mir den Kreis! Und kein Zwerg sang ihm

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Arnold Hagenauer: Muspilli. Leipzig 1900, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Muspilli_hagenauer.djvu/008&oldid=- (Version vom 31.7.2018)