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pag. 310, seqq. vnd beym Johanne Bochio. n histor. narrat. de Alberto & Isabella fol. 56. weitläufftig zulesen; wiewol sich besagter Ortelius, mit seinem Reyßgesellen / dem Viviano, in etwas verstossen; wie Freherus in Ausonii Mosella pag. 59. seq. (daselbst er auch von dieser Antiquität / so nur von privat Personen vor Zeiten auffgerichtet worden / handelt) erinnert. Jn dem Stättbuch deß G. Braunen ist die Abbildung dieser Antiquität / bey der Statt Lützenburg / zufinden.

Esch / genannt Keysers-Esch / zwischen Cochheim / vnd Monreal / nahend Vlmen gelegen. Es sol sonsten auch ein anders Esch im Trierischen / nahend Virnenberg / ligen / so man Kirchesch nennet. Jtem / ist ein Esch / beym Fluß Salm / davon wir aber keine fernere Nachrichtung haben; als daß in der Trierischen Chronick stehet / daß der Ertzbischoff zu Trier / Balduinus von Lützenburg / Esch / nahend Clothen / mit einer Mauer vmbziehen / vnd befreyen habe lassen.

Karll / ein Stäitlein / vnterhalb Kochheim / vnd auff selbiger Seiten / an der Mosel / wie Ortelius in obgedachtem Itinerario pag. 340. schreibet; so wir aber sonsten nicht finden können.

Kylburg / an dem Kyll / zwischen Bettburg / oder Bittburg / Schoinecken / vnd Gerrestein (so alle drey auch für Stättlein gesetzt werden / wir aber davon nichts berichten können.) Jn der Trierischen Chronick stehet: Daß Arnoldus, Graff von Jsenberg / Ertzbischoff zu Trier / Kielburg erbawet: Vnnd sein Nachfahr Ertzbischoff Heinrich von Finstingen / so Anno 1286. gestorben / zu Kyleburg / zwo Conventual-Kirchen auffgerichtet; vnnd Ertzbischoff Johannes, ein Marggraff von Baden / ein schönen Baw allhie geführet habe.

Marcet / Marcetum, ein Stättlein / so mit seiner Zugehörd / Ertzbischoff Rabanus, dem Geschlecht von Sirck / für 300. Gülden versetzt: Aber Ertzbischoff Johannes von Trier / ein Marggraff von Baden / so Anno 1503 gestorben / wider gelöset hat; wie in dem 15. Theil der Trierischen Chronick Kyriandri stehet.

Neumagen / Neomagus, an der Mosel / oberhalb Veldentz / vnd auff 3. Meil vnterhalb Trier / ein Dorff vnd Schloß / vnnd recht Römisch Gebäw / welches man gleich in dem Anschawen vermercken kan. Wird bey den Alten Noviomago, Numago, Neonmagen, vnd vom Ausonio Nivomagum, (darfür Ortelius Neumagum lieset) heutiges Tages von den vmbwohnenden Nymägen / vnnd Numagen / genannt; wie vor solchem berühmbten Ort / vnter andern / insonderheit Marquard. Freherus in seinem Commentario, vber gedachtes Ausonii Mosellam pag. 16. 19. & 20. zulesen: Daselbst er auch sagt: Wie es glaublich seye / daß dieser Ort auch in folgenden Zeiten nicht vnbekant geblieben / als der zwo Kirchen habe / an deren einer Thür in Stein ein Schrifft eingehawen stehe / so er am 20. Blat setzet / darauß zusehen / daß viel Heiligthümer allda seyn. Folgends ist dieses Nümagen vnter dem Titul einer Graff- vnd Freyen-Herrschafft / berühmbt gewesen / so zu seiner / deß Freheri Zeiten / vmbs Jahr 1612. Herrn Graff Georgen von Seyn / vnnd Witgenstein / als ein Lehen vom Ertzstifft Trier / gehöret hat. Jn der Trierischen Chronick stehet: Daß Ertzbischoff Beomundus von Warnesberg / das Vnter Schloß Nümagen / nahend <bi>Trittenheim / dem Flecken / (an der Mosel / zwischen Trier / vnd gedachtem Nümagen / gelegen) Johannis Trittenhemii Vatterland / von Grund auff new erbawet habe. Leodius in dem Leben Churfürsts Friderici II. Pfaltzgraffens / schreibet lib. 12. pag. 429. Daß man von Simmern / durch Kirchberg / vnnd dieses Nümagen / auff Trier / von dar auff Lützelburg / das Stättlein Marche, Segnor, Namur, vnd Brüssel / reyse.

Nidern-Brechen. Als Herr Cuno von Falckenstein / Ertzbischoff zu Trier / die gantze Herrschafft Malsburg / oder Molsburg / vmbs Jahr 1367. gekaufft / da hat er vber drey oder vier Jahr / auß dem Dorff Nidern-Brechen / dieser Herr- oder Graffschafft / eine Statt gemacht. Er behielte auch ein die Incorporation derselben Kirchen / vnd Pastoreyen zu Brechen. Dieselbe Pastorey zu Brechen / wird nun zu ewigen Tagen einem Bischoff zu Trier / in sein Küchen dienend. Das löset sich wol an hundert Malter Korngülden; darüber hat ein Vicarius dannoch genug zu Bescheidenheit; stehet in der Limpurgischen Chronick / am 24. Blat / daselbsten auch am 53. Blat gesagt wird: Daß Anno 1394. allhie / zu Nidern-Brechen / ein Kind gebohren worden / das war vnten ein Mensch / vnnd auffwarts ein Gestalt einer Krotten gleich.

Palentz / Pallentz / von Theils Paltz / Pfältzel / vnd Pfaltz / vnnd Palatiolum genannt / ist gleichsam für eine Vorstatt der Statt Trier / vnter welcher sie ein wenig / vnd wie theils schreiben / fast bey einer halben Meil / an der Mosel gelegen / zuachten; ein kleines Stättlein / vnnd Schloß / welches Johannes III. der Ertzbischoff zu Trier / so Anno 1540. gestorben / gewaltig zu bevestigen / jhme vorgenommen hat; als welcher der Statt Trier nicht zum besten gewogen gewesen seyn solle; wie in der Trierischen Chronick part. 14. fol. 213. stehet: Die auch anderswo saget / daß dem Ertzbischoff Johanni zu Trier / der Anno 1212. gestorben / der Pfaltzgraff die Kastenvogtey / so er gehabt / mit allen Lehenschafften / vnnd Jährlichen Diensten / so in solchem Ertzbisthumb sein Vorfahr / Pfaltzgraff Conrad hatte / vbergeben habe. Freherus schreibet part. 1. Origin. Palat. cap. 2. Daß die Landschafft zwischen Andernach / vnnd Coblentz / neben dem Rhein / vnd an der Mosel / vorhin zur Pfaltz gehört habe / vnnd groß vnd klein Pellentz genannt: Aber vmbs Jahr 1350. von den Pfaltzgraffen / der Trierischen Kirchen

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Matthäus Merian: Topographia Colonia et al.. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1646, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Mainz_Trier_K%C3%B6ln_070.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)