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gesundes Wasser / in dem Thal; so getruncken / dem Miltz / vnd schwachen Magen / sehr wol bekompt; wider die alte eingewurtzelte Fieber ist; auch darinn gebadet / dergleichen würcket: Heylet die Geschwär / ist wider die Krätzen / Flechten / Jucken / vnd Beissen der Haut; wie Andernacus von Bädern / am 91. Blat / schreibet.


Anhang.

Vber diese erzehlte / vnd beschriebene Stätt / seyn noch vielmehr berühmbte Orth in dem Trierischen Lande: Weiln aber theils keine Stätte: Von etlichen auch / so Stättlein seyn / wir wenig; vnd von theils fast gar keine Nachrichtung haben: Als seyn solche Ort hierher in den Anhang versparet worden. Vnd zwar erstlich:


Alcken / Nicht weit von der Statt Münster in Meyenfeld / aber auff der andern Seiten / vnd an der Mosel gelegen. Wird in den Schrifften ein Stättlein / vnd Schloß genant / aber / weme solcher Ort gehörig / nicht darzu gesetzt.

Beilstein / an der Mosel / zwischen Cochheim / vnd Brempt / so Leodius ein Stättlein / vnd Schloß / nennet. Theils sagen / es seye Trierisch; Theils Nassawisch; Theils / daß es zur Herrschafft Winnenberg gehöre / welcher letztern Meinung vielleicht die beste: Weiln in dem Reichs-Abschiede deß 1641. Jahrs / Herr Emerich / Freyherr von Metternich / Herr zu Königswart / vnnd Königsberg / deß hohen Ertzstiffts Trier Thumb Scholaster / Keyserlicher General Wachtmeister / vnd Obrister deßwegen gesetzt wird / weiln er Herr zu Winnenberg / vnd Beylstein / damals gewesen. Es gehöret aber die Herrschafft Winnenberg / zum Westfälischen Creyß.

Billiche / Statt vnd Schloß / davon in der Trierischen Chronick gelesen wird / daß Ertzbischoff Arnoldus zu Trier / ein Graff von Isenburg / das Schloß Billich / bevestiget; vnnd sein Nachfahr / Henricus von Finstingen / solches Schloß mit Sälen / Cammern / vnnd andern Gebäwen / statt- vnd köstlich renoviert; die Statt Billiche aber Keyser Rudolphus der Erste / mit Freyheiten begabet habe. Weiln aber zweyerley Billiche / Wasserbillich / vnd Welschbillich: So können wir noch zur Zeit nicht eygentlich wissen / welches hieoben verstanden werde. Das finden wir wol in gedachter Chronick / daß Ertzbischoff Otto / ein Graff von Ziegenheim / Wasserbillich / so oberhalb Trier an der Mosel / vnd vnterhalb Grevenmacheren / wo die Sur in die Mosel kompt / gelegen / belägert / erobert / vnd geschleyfft habe; so selbiger Zeit deren von Gimnich gewesen; vnnd ist er / der Bischoff / Anno 1430. gestorben.

Bließ-Cassel / an der Bließ / davon Munsterus schreibet / daß es ein Trierisch Stättlein / in Westerreich / seye. Es ligt gleichwol nahend Zweybrück; daher wir nichts gewisses sagen können.

Contz / oder Cuntz / oberhalb Trier / allda nahend die Sar in die Mosel fället; so gleichwol nur ein Dorff; aber wegen der alten / vnnd sehr berühmbten steinern Brücken / so da vber die Sarra gehet / vnd die Cuntzerbrücken genannt wird; auch der herrlichen Fisch halber / so in der Menge / vnnd gar groß gefangen hierumb werden / weit beruffen ist, davon Ortelius in Itinerario Gallo. Brabantino p. 313. seqq. Marquard. Freherus in Commentario vber deß Ausonii (so solcher Brück allbereyt gedencket) Mosellam; pag. 33. vnd G. Braun im fünfften Theil deß Stättbuchs / in Beschreibung der Statt Sarburg / zulesen.

Cusa / so auch nur ein Dorff / vnterhalb Trier / an der Mosel; aber wegen deß Nicolai de Cusa, oder Cusani, deß Bischoffs zu Brixen / vnd Cardinals / so von hinnen bürtig gewesen / berühmbt ist; dessen Hertz auch allhie inmitten der Kirchen / vnter einem Marmorstein / liget; den Cörper aber hat Rom behalten. In deme von jhme allhie erbawten / vnnd mit stattlichen Einkommen begabten Spital / werden sechs Priester / vnd vier vnd zwantzig Arme vnterhalten. Besihe obgedachten Brauns Stättbuchs 5. Theil / in Beschreibung Bern-Castell; vnnd Leodium im 13. Buch / von dem Leben Churfürsts Friderici II. Pfaltzgraffens.

Egel / oder Igel / an der Mosel / vnd zwischen derselben / vnnd der Sur / gegen obgedachtem Dorff Cuntz / oder Kuntz / oberhalb der Statt Trier / ein Dorff / allda auff einem erhöchten Ort / ein gewaltige Antiquität / oder steinern Monument / zusehen; dergleichen keines disseits der Alpen / es vbertrifft; vnnd welches man auch den Italis fürweisen darff; wie hievon in obgedachtem deß Ortelii Itinerario

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Matthäus Merian: Topographia Colonia et al.. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1646, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Mainz_Trier_K%C3%B6ln_069.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)