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Anno 1351 die Statt Limpurg mit denen von Hatzfeld / büssete aber ein bey Lawenburg / vnd wurde ihr Helffer / Graff Johann von Nassaw / vnd Herr zu Hadmar / gefangen. Anno 1371. vierzehen Tag vor Faßnacht / da gebürt es sich / daß ein Burgermeister zu Limpurg / der war genant Cuntz Nente / der solte einen führen in den Kargen-Thurn gefangen / von Dieberey wegen / da sie kamen ein halben Steinwurff von dieser Pforten auff der Maur / da sprang der Gefangene mit dem Bürgermeister von der Mauren / vnd dem sein Halß ab / also / daß er vmb acht Tag starb / vnnd der Gefangene wurde zu stund an gehange. Dann er also sehr gefallen hatte / von der Mauren / daß er nicht davon kommen mochte / wie am 26. Blat stehet. Anno 1373. thät die Löhne allhie grossen Schaden. Anno 1374. waren zu Limpurg persönlich zu gegen / im Mayen / Herr Cuno von Falckenstein / Ertzbischoff zu Trier / als der Limpurger gekauffter Herr: Vnd Johann Herr zu Limpurg / als ihr recht geborner Herr; denen beyden / die damals geweste Schöffen / der Statt ihr Recht / vnnd Freyheiten weisen thäten / davon der Autor dieser Chronick / am 34. vnd folgenden Blättern / handelt. Anno 1380. ward allhie ein Kind geboren / das hatte vier Arm / vnnd vier Bein / vnd hatte ein Platte auff seinem Haupt / starb zu hand. Vnd hat der Autor, als der zu dieser Zeit gelebt / deß Kinds Vatter / vnd Mutter / wie er schreibet / gekant. Vnd ward darauff die Statt gepfädet / vnd seyn ihre Feinde / in die Vorstatt / jenseit der Brücken / eingefallen / vnnd haben mehr dann zwantzig Häuser / vnd Schewren / verbrannt. Hernach geschah allhie ein vierfacher Heurat / also / daß Hanß-Heinrich von Staffel / eine Wittwe / die eines Schöffen / Namens Johann Bope / Tochter war / vnd Greth hieß / vnd seine drey junge Söhne / Ihr der Wittwe / drey junge Töchtern / zu der heiligen Ehe kaufften / vnnd diese acht Personen zusammen heuraten. Es wurden aber zu einer Zeit die vorgenanten Eheleut in kurtzem / von Tods wegen / alle gescheyden / ohne Leibs-Erben: Das jüngste Paar das blieb / stehet fol. 41. seq.

Im Jahr 1395. schlug Graff Adolff zu Dietz / vnd zu Nassaw / eine newe Brück vff die Arde / nit fern von Limpurg / die ist genant Ardeck. Anno 1397. schneid man reiff Korn zu Brod / in den nächsten heiligen Tagen zu Pfingsten / zu Bopparden / Coblentz / vnd anderswo an vielen Enden. Das Malter Korn blieb an ein Gülden. Vnd der Wein der beste / galt vier Heller / zween / vnd ein Heller. Der war redlich zu trincken. Das währete ein gantz Jahr. Vnd so viel auß besagter Limpurgischen Chronick / so sich im Jahr 1336. anfahet / vnd Anno 1398. endet. Sonsten stehet in der Trierischen Chronick / daß Anno 1344. Ertzbischoff Baldewinus zu Trier / den halben Theil der Herrschafft Limpurg erkaufft: Vnd Ertzbischoff Johannes, ein Marggraff von Baden / so Anno 1503 . gestorben / solchen Theil / so versetzt gewesen / wider gelößt habe. Wie man berichtet / so hat es allhie einen Stifft / vnd ist die Statt der Römisch-Catholischen Religion zugethan. Gegen dem Ende deß 1631. Jahrs / haben diesen Ort die Schwedische eingenommen: Vnd die Weymarischen / vnnd Frantzosen / Anno 1639. vnd 40. wie man geschrieben / allhie auch nit Seiden gesponnen. Vnd stehet in tomo 4. Theatri Europaei fol. 217. a also: Es seyn ihrer (der Weymarischen) auch im Januario Anno 1640. zu Limpurg / Hademar / Dikherken / vnnd ferner an der Löhne gelegen / die alle das Zeugnüß gehabt / daß sie nicht nach dem besten hauseten / vnnd zumal die Limpurger ziemlich hart gehalten / weiln es dieselben zuvornhero den Frantzosen auch nicht besser gemacht hatten: Ist auch von allerhand geflehentem Gut im Franciscaner Kloster daselbsten / gefunden worden / die Soldatesca damit zuerfrewen / vnd dessen Proprietarics zubetrüben / gestalt sie auch das Fewer nicht bestens verwahreten.


Mayen / Meyen / oder Meyn / in der Eyffel / am Fluß Nette / nahend Monreal, davon in besagter Trierischen Chronick stehet / daß der Ertzbischoff Henricus von Finstingen / zu Trier / das Schloß Meyen / Anno 1280. gebawet: Hernach Ertzbischoff Baldinus Meyen mit Mäuren vmbgeben / regulierte Chorherrn von Laenche dahin gebracht / die Kirch daselbst ihnen incorporiert / vnd denselben ein Kloster erbawet habe. Nicolaus Serarius de rebus Moguntiacis lib. 1. cap. 4. pag. 13. schreibet / es habe das Stättlein Meyn / nicht weit von der Mosel gelegen / vor Zeiten Magniacum, vnd das Meynfeld / oder die Gegend herumb / Magniacensis ager, geheissen. Nicht weit von diesem Stattlein / vnd drey Meilen von Andernach / ist ein Saurbronn / von den herumb Gesessenen der Sultzbronn genant / wie Andernacus de balneis pag.148. meldet. Marquardus Freherus schreibet / part. 2. Origm. Palatin. cap. 9. von der Landschafft hierumb / vnter anderm / daß Ripuaria (von den Ripuariis, Ripariolis, oder den Ubiis, so zwischen dem Rhein / der Maas / vnnd der Mosel gesessen seyn / zu der Francken Zeiten also genannt) ein völlkommenes Hertzogthumb gewesen; wie dann gelesen werde / daß Gotzelo, der Ripuarier Hertzog / vnter den Teutschen grossen vnnd fürnembsten Herrn / so der Wahl Keysers Conradi Salici beygewohnt haben / einer gewesen. Daher folgen müsse / daß solches Hertzzogthumb / nach Fränckischem Gebrauch / auch seine gewisse Graffschafften gehabt habe. Vnter welchen dann / nach Pallentz / am ersten sich herfür thue / die Graffschafft in Meinevelde / oder Pago Megenensi, so Regino Priuniensis von obgedachter dessen fürnembster Statt Magniaco, oder Meyen / Magniacensem, wie auch oben gemeldet. Vnd weiln solche Gegend ins gemein das Meyenland genannt worden / so habe darauß Fortunatus Pictaviensis Mediolanum gemacht / wie sein Commentator vermeyne. Es seye auch daselbst eine alte Herrschafft / de Lacu, oder zum Loich / genannt / gewesen / dessen Tituls ein alter Pfaltzgraff bey Rhein /

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Matthäus Merian: Topographia Colonia et al.. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1646, Seite 64. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Mainz_Trier_K%C3%B6ln_064.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)