gaudere juribus subscriptis, quibus gavisi dicuntur à temporibus retroactis. Dicunt itaque se Francones esse, et ideo sortiti sunt jus Franconum,
Diese Statt hat vnterschiedene Fewers-Brunst erlitten / als 1370. 13. Maij / vnd 1391. 5. August. davon in der Kirche diese alte Vers sich finden.
Anno Milleno C ter, LX duplicato
Nocte Gangolfi per fulgur dictur uri
Grunberg solennis civitas communiter omnis.
Vom andern Brandt aber diese:
Anno milleno tercenteno nonageno
Primo, fuit mota Grunberg igne quasi tota
Christi die Regis Oswaldi et Martyris ejus.
Davon in der Limpurgischen Chronic am 47. Blat also gelesen wird: Anno 1390. ward Grünberg in Hessen verbrant zumal von eygenem Feur / vnnd zwantzig Jahr davor / da ward es auch verbrannt von eygenem Fewer. Deß Jahrs 1647. haben die Nieder-Hessischen / in dem innerlichen Krieg / dieses Grunberg / Item die Schlösser Reiffenberg / Königsberg / Merla / Blanckenstein / vnd Honstein / erobert: das Schloß Stauffenberg aber haben die Darmstättischen selbsten verlassen.
Nicht fern von dieser Statt ligt gedachtes Schloß Mörla / oder Merla / in einem Thal vnnd Wiesengrund / welches LandGraff Ludwig ältere auff das zierlichste erbawet hat: Vnnd sind in dieser Gegend viel schöne Wälde / vnd bequeme Jagten.
In Nieder-Hessen / nahend Kirchberg /
Fritzlar / vnnd Felßburg / gelegen; so ein
Ambt hat; stöst oberhalb mit etlichen
Dorffschafften / als auch vnderhalb an die Eder /
auff der andern seyten aber gräntzet es an
die Mäyntzische / vnnd Waldeckische
Gebiet / wie auch an das Ampt Wolffhagen /
zum Diemelstrohm gehörig. Wird vor
die rechte Schmaltzgrube / da die meiste
Frucht wächset / gehalten. Käyser Carl
der Grosse hat bey dieser Statt mit den
Sachsen ein denckwürdige Schlacht
gehalten / vnd ihnen obsieget. An hiesigem
Orth sind erstlich zwey Schlösser
gestanden / deren das eine das Kleine / das ander
aber das Grosse / genannt worden. Auff
dem kleinen wohneten Edelleuth / die von
Gudensperg genannt. Auff dem grossen
Schloß wohneten vnderschiedene vom
Adel / deren Geschlecht außgestorben. Vnd
weil die Edle von Gudenßberg gegen
LandGraff Henrich feindlich sich verhielten /
vberkam er das kleine Schloß / vnnd
verheerete es im Jahr 1281. in der
Johanns-Nacht.
Das vbrige Schloß liget auff einem hohen Felsichten Berge / in einem grossen weiten Felde. Ist noch vor wenig Jahren bewohnt gewesen; nach der hand aber abgebrochen / vnnd die Steine zu andern Fürstlichen[ws 1] Gebäwen gebraucht worden. Die Statt ligt daran / vnnd vergleicht sich fast mit der Statt Felsberg; Vnnd ob Sie wol etwas besser gebawet gewesen / ist Sie doch des Jahrs 1640. gantz / vnnd gar / biß auff die Kirchen / vnd sehr wenig Häußlein / eingeäschert worden. Das Ampt bestehet in mehr / als etlich vnd zwantzig Dorffschafften / vnnd ist weit umbfangen; aber in dem leydigen Kriegswesen / mehrentheils abgebrant worden. Hat sonst vberauß stattliche Dorffschafften gehabt: vnnd begreift allenthalben grosse / weite / ebene / sehr fruchtbare Felder / wenig Gebürg / aber viel vnterschiedene höhe / spitzige Hügel / daran dickes Gebüsche / vnnd Steinfelsen / so ihre vnderschiedene Namen haben; hat auch wenig Wildbahnen / ohne zur seiten / gegen Cassel / den Langenberg / welches ein schmales / hohes Gebürge ist. Dieses Ampt wird mitten durch den starcken Fluß Embs / welches ein sehr stattliches Fischwasser / getheilet / vnd erstrecket sich an den Habichswalde. Ermeltes Wasser Embs hat seinen Vrsprung hinder dem Langenberg / in einem grunde / nicht weit von dem alten verwüsten Schloß Falckenstein / denen Edelleuthen die Hunde zu Kirchberg genant / zuständig; fleust förters durchs Closter
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Fnrstlichen
Matthäus Merian: Topographia Hassiae. Frankfurt am Mayn: Matthäus Merians Erben, 1655, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Hassiae_115.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)