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lib. 26. p. 568. bezeuget / von denen zur Stolpe in Pommern / mit Liste einbekommen; aber bald hernach / von den Polen durch grosses Glück / wieder erobert worden. Beym Micraelio, in seinen Pommerischen Geschichten / will sich zwar von diesem deß Cromeri Bericht nichts finden lassen: Hennenberger aber sagt / daß Anno 1462. etliche Dantzger dieses Schloß mit List eingenommen hätten: Anno 1466. seye Citzisitz / ein Ritter auß Pommern mit grosser Listigkeit auffs Schloß kommen / dem Orden zu gut solches einzunehmen / so aber zu nichte worden; wiewol Herburtus lib. 16. c. 15. die Geschicht anders beschreibe / solche ins Jahr 1475. setze / und den Pommerischen Hauptmann Martinum Sissovicium nenne / welchen die Polen / von dannen mit seinen Pommern / ins Solpische Gebiet vertrieben. Die Verräther hätte der König auß Polen begabt / daß sie ihm wiederumb zum Schloß (so des Teutschen Ordens bestes Schloß / nach Marienburg / gewesen / an den Gräntzen Pommerellien gelegen / so einen Convent gehabt habe:) geholffen hatten. Anno 1563. hat Hertzog Erich von Braunschweig / in seinem zuruck zuge / von der Olive / und dem Werder / längst der Weissel vor Schlochau über / nach Hammerstein / und folgends gen Neuen-Stettin in Pommern / seinen Weg genommen.


Schöneck /

In Pommerellien / am Wasser Fers / nit gar weit von Dirschau / und fünf Meilen von Dantzig gelegen. In einer Relation stehet / daß A. 1628. die Schweden das Städtlein Scherneck (so in einer andern Relation Scharneck genandt wird) fünff Meilen von Dantzig gelegen / erobert hätten / so vielleicht dieses Schöneck seyn wird / weil sich sonst in dieser Gegend kein Scherneck will finden lassen. Es nennet zwar Hennenberger besagtes Schöneck kein Städtlein / sonder ein Schloß in Pommerellien / so im Ketzer-Krieg zerstört / aber wiederumb gebauen worden seye.


Schönsee /

Ein Städtlein mit einem Schloß / wie Hennenberger sagt / aber nicht / wo es gelegen / berichtet. Die Land-Tafel hat eins im Grossen Werder / nahend Neuteich; und auch eines im Colmischen Lande / nahend Golup. Cromerus schreibt im 19. Buch / daß / nach dem das Städtlein Golup in Preussen die Polen geplündert / und angezündet / hätte König Wladislaus auß Polen / das Schloß Covaloviam, welches die Teutschen Schönsee nenten / vergebens belagert / und die Creutzherren das Städtlein selbsten mit Feuer angestecket. Gedachter Hennenberger berichtet / daß Anno 1422. Schönsee / vom Polnischen König 4. Wochen lang hart belagert / und gestürmet worden / aber die in der Stadt / und Schloß / hatten sich so Männlich gewehret / daß die Feinde ungeschaffet hätten abziehen müssen.


Schwetza /

Vom Crom. Suece genennet; welcher Namen / wie Erasm. Stella erachtet / von den Schweden herkommen solle / die etwan alda ihr Gezelt auffgeschlagen. Ist ein Städtlein / und Schloß / an der Weissel / in Pommerellien / umbs Jahr 1242. oder 43. vom Hertzog Suantipolck in Hinter-Pommern erbauen. Es haben Anno 1310. die Creutzherren / das Schloß 70. Tag lang belagert / und endlich / durch Ubergab / den Polen entzogen / und Anno tausend 340. mehrers befestiget.

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae. Eigenverlag, Frankfurt am Mayn 1652, 2. Ausgabe um 1680, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Electoratus_Brandenburgici_et_Ducatus_Pomeraniae_472.png&oldid=- (Version vom 10.5.2023)