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Ressel /

Ein Städtlein und Schloß / an den Gräntzen deß Ermelands / beym See Zain. Hat vor Zeiten ein Closter Eremitarum Augustini gehabt. Anno 1520. wurden in der Vorstadt alda 600. Tartarn erschlagen.


Risenburg /

Ein Städtlein / und Schloß / in Pomesamia, zwischen Christburg / und Freystadt / bey den Seen / Sargen / und Libenitz / und dem Wasser Liebe. Cromerus nennts ein weil Prabutham, ein weil Vambreznum, und sagt / daß der Culmische Bischoff / vor diesem / alhie seinen Sitz gehabt habe. Seye Anno 1414. von den Polen eingenommen / und nach dem Jahr 1422. von ihnen geplündert / und angezündet worden. Im 23. Buch nennet er Bischoffswerder auch Prabutham. Hennenberger schreibet fol. 398. also: Risenburg / Polnisch Prabuta: Das Land umb Risenburg hat man Resin geheissen / und man hälts darfür / daß es von den Risen (so fünff Elen lang gewesen / und darinnen gewohnet sollen haben) den Namen bekommen habe. Er sagt auch / daß Risenburg der Pomesanischen Bischöffe Sitz gewesen: wie er dann auch der Pomesanischen Bischöffe Namen fol. 399. setzet: unter welchen Paulus Speratus, Johannes Aurifaber, Johannes Draconites, Georgius Venetus, und Johannes Wigandus, gewest seyn: deren etlicher auch anderswo in diesem Tractat gedacht worden. Wäre also beym Cromero ein Irrthumb.


Rosenberg /

Auch in Pomesania, nahend Risenburg / und Rosenau / Anno 1319. gebauet; Anno 1400. außgebronnen; hat auch dieses Städtlein noch mehrers erlitten.

Es ist auch ein Rosenberg in Pomerellien.


Salau /

An der Pregel / zwischen Taplauken / und Georgenburg / oberhalb Königsperg / in Nadravia, Anno 1395. gebaut; Soll ein Städtlein seyn / und zuvor Wostopolo geheissen / und dem Samländischen Bischoff gehört haben.


Salfeld /

An Pomesamia, beym See Mebing / zwischen Risenburg / und Morung / ein Städtlein: von welchem / auß den Preussischen Scribenten / als Caspar Schützen / lib. 1. Chron. fol. 73. und Caspar Hennenbergers Erklärung der Preussischen Land-Tafel / fol. 406. etc. auch der Braunschweig. Chronic 1. Theil / am zweyhundert drey und dreyssigsten Bl. folgende Histori erzehlet wird: Es war bey Regierung des fünffzehenden Hochmeisters in Preussen / Hertzog Luders zu Braunschweig / der Anno 1331. erwöhlt worden / zu Salfeld in Preussen / ein Richter des Ordens / für demselbigen hatte ein wolhabender Bürger eine Gerichthandlung / gegen eine Witwe; der Burger hatte ein schönes junges Weib / die vergunnete er dem Richter / seinen

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae. Eigenverlag, Frankfurt am Mayn 1652, 2. Ausgabe um 1680, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Electoratus_Brandenburgici_et_Ducatus_Pomeraniae_470.png&oldid=- (Version vom 10.5.2023)