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Templin /

Ein Brandeburgische Stadt / in der Ucker-Marck / an den Gräntzen der Mittel Marck / dabey der grosse See Dolgen / so fast ein Meil Wegs lang ist. Anno 1427. ist alhie ein Erbeinigung zwischen den beeden Häusern Marck / und Pommern / auffgerichtet worden / wie Micrael. schreibet; der auch deß Märckischen Orths Tempelburg lib. 3. p. 330. gedencket / welches Anno 1334. als die Pommern / unter dem Bischoff von Cammin / diesen Orth gewonnen / Lütke von Massow innhatte. Es ligt aber Tempelberg in der Mittel-Marck / bey Müncheberg / und Selau.


Torgelow /

An der Ucker / in der Ucker-Marck / und in einem grossen Walde gelegen / so aber zu Pommern gehörig ist / inmassen auch Passewalck / und Uckermünde / darzwischen Torgelow ist / sampt andern Orthen / dem Hertzogthum Pommern zuständig seynd; und also die Herren Marggrafen / und Hertzogen in Pommern / Theil an der Ucker Marck haben; man wolte dann den Pommerischen Theil / zu beeden Seiten der Ucker / anders nennen. Es wird in den Historien deß Alt- und Neuen Torgelow gedacht. Ist ein stattlich Schloß alda / darzu ein Ampt gehörig ist. Hat in den Märckischen und Pommerischen Kriegen viel außgestanden / davon viel besagter Micraelius und andere zulesen; biß Anno 1493. Clempenow / und Torgelow / nebenst Stoltenburg / und Böcke / der Rammine / und was zwischen der Oder / und Randow liget / ingleichem Jamekow / und Cummerow / derer von Arnimb / durch einen Vertrag / Pommern überlassen wurde. Es ward folgends dieses Ampt Torgelow / wegen etliches vorgeschossenen Geldes / dem Käyserlichen Obristen Antonio Schleiffen / von Colberg bürtig / vom Hertzog in Pommern / Anno 1628. versetzet; welches hernach der König auß Schweden / als er in Pommern kam / seinem Secretario, Philip Sattlern / gleichsam es Feinds Gut wäre / als viel nemlich der Obriste Schleiff Gerechtigkeit daran hatte / geschenckt; deßwegen es aber hernach grosse Strittigkeiten / abgeben / als beym gedachten Micraelio lib. 5. pag. 212. zusehen ist. Der auch am 240. Blat dieses Buchs schreibet / daß der Hertzog in Pommern / nach Abgang anderer Aempter / auch Anno 1630. das Ampt Clempenow / dessen Orths hieoben gedacht worden / dem Obristen Henrich Ludwigen von Hatzfeld / für 120000. Reichsthaler / so das Land ihme war schuldig worden / zum Unterpfand habe einraumen müssen. Es ligt aber Clempenow an der Tollense / nicht gar weit von Treptow / welches Schloß der König auß Schweden in folgendem 31. Jahr auffgefordert / und einbekommen hat / wie in einer Relation stehet. Kemnitzius aber sagt / es hätten noch Anno 30. das im Moraß gelegene Pommerische Hauß Clempenow / erstlich die Schwedischen / hernach die Käyserischen erobert: Folgends hätte Anno 31. der König Clempenow wieder bekommen.


Trebbin /

Ligt in der Mittel-Marck / zwischen Zosten / und Unckermünde / an der Uncker / nit sonders weit von Mittewald / an den Laußnitzischen Gräntzen / von dannen Casp. Augustin. in seiner Augspurgischen Rayß-Tafel / 4. Meilen nach Berlin rechnet; Soll ein Brandeburgisch Städtlein seyn / so vorhin ein Raubnest gewesen / und von Churfürst Friderichen Anno 1413. zerstört worden.

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae. Eigenverlag, Frankfurt am Mayn 1652, 2. Ausgabe um 1680, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Electoratus_Brandenburgici_et_Ducatus_Pomeraniae_352.png&oldid=- (Version vom 22.4.2023)