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Sarmund /

In der Mittelmarck Brandenburg / alda das Wässerlein Sar in die Notte fält / 4. Meilen von Berlin / und zwo von Belitz gelegen / wird von theils ein Städtlein / von theils ein Marckt genandt: Wie dann erst neulich einer / daß es ein Fleck und Schloß seye berichtet hat.


Satzig /

Ist ein Fürstlich Pommerisch Hauß / oder Schloß / bey den Neumärckischen Gräntzen / gegen Reetz über / und an der Ihna / gelegen / so in den Märck- und Pommerischen Kriegen wol bekandt worden. Solches Gräntzhauß hatten die Pommerische Ständte biß daher selbst in ihrer defension gehabt / daß dem Fürsten das seinige auß dem darzu gehörigem Ampt gereichet wurde: Aber die Käyserliche hatten sich mit Manier daran gemachet / und es übermeistert; die Schwedische da entgegen / weil sie ihren Feind so nahe nicht leiden kondten / hatten es wiederumb mit Gewalt an sich gebracht / und hielten es nun mehr in ihrer Besatzung. Derowegen / als A. 1637. Oberster Leutenant Vorhauer dieses Fürstliche Hauß nit zu seinem Willen haben kundte / so hat er die andere kostbare Gebäude in den Brand gesetzt / und den darin befindlichen Vorrath verderbt / wie beym Micraelio lib. 6. Pom. p. 365. zu lesen. Kemnitz. sagt / es hetten die Schwedischen An. 30. das feste Hauß Satzig in Hinter-Pommern besetzt.


Schifelbein /

An der Rege / in der Neuen-Marck / an den Pommerischen Gräntzen / in der Gegend Regenwalde / auff Corlin / und Belgard zu / gelegen / eine Brandeburgische Stadt / da ein Commendatura. Hat ein Schloß. Siehe oben Arnswalde. Anno 1635. lagen die Chur-Sächsischen alhie. In der Franckfurtischen Relation stehet / daß Anno 1643. Schiffelberg in Pommern / Hauß und Städtlein / von den Käyserisch Cracauischen mit Gewalt eingenommen worden / welches den Umbständen nach / sonders Zweifels / dieses Schifelbein zu erachten were / wann nicht bald darauff stünde / daß sie auch Schifelbein / ein festes Schloß / dem Obristen Stallhansen zugehörig / eingenommen hätten. David Frölich part. 1. Viatorii lib. 3. p. 435. sagt / daß es zu Schifelbein ein Schöppengericht: Und in dem Concordien-buch wird gemeldet / daß es zu Schifelberg im Churfürstenthumb Brandeburg ein Superintendens habe: welches man / wer da kan / mit der oberen Relation vereinigen mag. In dem Tomo 5. Theatri Europaei fol. 159. b. stehet das Cracauische Volck hätte Hinter-Pommern in grosse Unruhe / und Schaden gebracht / auch das Hauß / und Städtlein Schifelberg / deßgleichen Treptow / mit Gewalt eingenommen / und dieses letztere biß in den dritten Tag rein außgeplündert: So hab sich auch das feste Schloß Schifelberg / dem Obristen Stallhansen gehörig / incommodiren müssen / welchen Orth ??? Crackaw befestigen / und die Mühlen für dem Herrn-Hauß mit in die Verschantzung ziehen lassen.


Schlawe / Slage / Sclaga,

Diese HinterPommerische Fürsten Stadt ligt an der Wipper / sub latit. 53. 56. et longit. 41. 15. Ist alt / und hat den Namen von Slavina / Suantibori Tochter / zu deren Ehren / und Gedächtnuß / sie Crito, ihr Ehemann / soll

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae. Eigenverlag, Frankfurt am Mayn 1652, 2. Ausgabe um 1680, Seite 92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Electoratus_Brandenburgici_et_Ducatus_Pomeraniae_283.png&oldid=- (Version vom 11.4.2023)